Der australische Explorer Conico Ltd. (ASX: CNJ; FRA: BDD) hat durchwachsene Ergebnisse von seinem letztjährigen Bohrprogramm auf seinem Flaggschiffprojekt Ryberg in Ost-Grönland vorgelegt. Es war das erste Bohrprogramm auf der 4.500 km² großen Lizenz überhaupt. Der Aktienkurs hat nach Veröffentlichung der Resultate im australischen Handel zunächst rund 40 Prozent eingebüßt.
Insgesamt hat das Unternehmen ca. 80 Prozent von insgesamt 3.600 Metern Bohrungen auf seinen drei Teilprojekten Miki, Sortekap und Cascata veröffentlicht. Keines der Projekte lieferte auf Anhieb Bohrergebnisse, die als „ore grade“ einzustufen sind. Rund 400 Proben und weitere 600 Meter an Bohrkernen stehen noch aus, insbesondere von Sortekap und Cascata. Die jetzt erstmals verfügbare projektweite magnetische Auswertung für das 4.500 km² große Ryberg-Projekt liefert wertvolle Hinweise darauf, wo die Exploration 2022 ansetzen kann. Alle drei bekannten Projekte sind laut Chefgeologe Thomas Abraham-James „weiter voll intakt“. Darüber hinaus zeigt die luftgestützte magnetische Gesamtauswertung vier neue bedeutende Ziele: Pyramid, Qiterpiaaneq, Quest sowie eine krustale Struktur nahe Sortekap (Abbildung 1).
Abbildung 1: Schürfstellen innerhalb des Ryberg-Projektgebiets auf der kürzlich erfassten Karte mit der magnetischen Intensität. Diese magnetische Auswertung des gesamten Gebiets war ursprünglich schon für 2020 geplant, dann aber durch die Covid Pandemie verhindert worden. Stattdessen hatte Conico 2020 nur eine landgestützte elektromagnetische Untersuchung auf einem 1km² großen Grundstück bei Miki vorgenommen.
{cnj}Die neue magnetische Gesamtschau (Abbildung 1) bestätigt die besondere Lage und den außerordentlichen geologischen Reichtum des Ryberg Projekts. Die Conico-Geologen vermuten, dass Ryberg von einer tiefgründigen kontinentalen Großstruktur (Crustal Scale Feature) durchzogen wird. Alle identifizierten Ziele stehen in Zusammenhang mit dieser Großstruktur, die auf den Karten jeweils mit weiß gestrichelten Linien wiedergegeben ist (Abbildungen 3 und 4). Hätte diese magnetische Karte schon für die Exploration 2021 zur Verfügung gestanden, hätte Conico wesentlich gezielter bohren können. Das zeigt insbesondere die Auswertung von Miki. Nach heutigem Wissen wurde die Hauptanomalie des Miki Dykes verfehlt und stattdessen eine Struktur gebohrt, die nicht direkt mit der Miki-Intrusion zusammenhängt. Künftige Bohrungen sollen die neu erkannten Ziele (rot) testen (Abbildung 2). Miki bleibt damit ein Ziel mit hoher Priorität.
Miki-Prospekt
Abbildung 2: Das Miki-Prospekt, wobei der Miki-Graben durch magnetische Tiefpunkte (tiefblau) in NNE-SSW-Richtung dargestellt wird. Die magnetischen Bergrücken (magnetische Hochpunkte in rot) sind angezeigt, ebenso wie die Bohrkragen und Spuren der Bohrungen von 2021 weiter südlich.
Ähnliches wie bei Miki lässt sich von den Zielen Sortekap und Cascata sagen, die ebenfalls mit tiefliegenden Großstrukturen aus der Erdkruste korrelieren. Auch dort hat die magnetische Interpretation das Verständnis der Ziele erheblich verbessert.
Herausragend: Das Prospektionsgebiet Pyramid
Unter den neu entdeckten Zielen auf Ryberg ragt die fast drei Kilometer breite Pyramid-Anomalie heraus. Die gemessene magnetische Signatur ist mit 10.000 nT. extrem stark. Softwareprojektionen haben ergeben, dass die Anomalie noch aus mehr als einem Kilometer Höhe deutlich erkennbar wäre. Entsprechend stuft Conico Pyramid als hochrangiges Explorationsziel ein. Ermutigend dabei ist, dass im benachbarten Sortekap durchaus Ni-Sulphid Mineralisierung gefunden wurde. Die Pyramid-Anomalie reicht vermutlich mehrere Kilometer tief (Abbildung 3).
Abbildung 3: Das Pyramid-Prospektionsgebiet mit den magnetischen Hochpunkten und der nahen Krustenstruktur (weiße gestrichelte Linie).
Abbildung 4: Die Lage der Pyramiden-Intrusionen ist offensichtlich und wird rot hervorgehoben. Das Bild zeigt die magnetischen Gesamtintensität (TMI) aus 1 km Höhe. Die weiß gestrichelten Linien werden als tiefreichende Großstrukturen der Erdkruste interpretiert.
Abbildung 5: Das Prospektionsgebiet Pyramid, Blick nach NW. Beachten Sie die dunkle Geologie im Vordergrund, bei der es sich wahrscheinlich um das Intrusivgestein handelt, im Vergleich zur helleren braunen Farbe der Sedimente im Hintergrund. In der rechten Bildmitte ist eine bedeutende Rostzone zu erkennen.
Fazit: Es hilft kein Schönreden. Die Ergebnisse von Conico wirken auf die Anleger erst einmal wie eine kalte Dusche und sorgen für Ernüchterung. Wieder einmal lässt sich schmerzlich lernen, dass die Optik von Bohrkernen wenig aussagekräftig ist und dass Exploration kein Wunschkonzert ist. Ungeachtet dessen ist die langfristige Perspektive von Ryberg voll intakt und größer denn je. Das gilt für die bekannten drei Projekte und erst recht für die vier neuen Projekte – und ganz besonders für das Mega-Projekt Pyramid. Nach der Exploration 2021 gibt es keinen Zweifel mehr, dass es sich bei Ryberg um einen Distrikt handelt – nicht nur um ein einzelnes Projekt. Insbesondere die Veröffentlichung der magnetischen Gesamtdaten mit den großräumigen Bruchzonen verändert das Bild zugunsten von Ryberg. Die Majors werden sich diese Daten mit Sicherheit genau anschauen. Auch deren Geologen sehen Ziele wie Pyramid nicht alle Tage. Conico könnte durch die Interpretation der tiefreichenden Großstrukturen aus der Erdkruste auf Ryberg den Schlüssel für die künftige Exploration gefunden haben.
Für das Conico-Team lautet die Devise jetzt: „Vergiss die Gegenwart und blicke nach vorn“. Leider erweist es sich auf kurze Frist für Conico als Hypothek, dass der Conico Board im vergangenen Herbst die „verbindliche Finanzierungszusage des Brokers RM Capital“ ausgeschlagen hat. Durch diese Finanzierung wären immerhin weitere 3 Mio. AUD an frischem Kapital bei 0,06 AUD in die Gesellschaft geflossen. Wie man aus dem Quartalsbericht entnehmen kann, hat Conico derzeit rund 2,6 Mio. AUD an Barreserven. Das ist zu wenig für ein ambitioniertes Explorationsprogramm, das Ryberg in der anstehenden Saison verdient. Conico wird sehr bald frisches Geld brauchen, insbesondere wenn das Unternehmen, wie angedeutet, in diesem Jahr früher mit der Arbeit beginnt. Die Frage lautet nicht „ob“, sondern wieviel, von wem und zu welchem Preis. Das Conico-Board ist jetzt gefragt.
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