Man sieht es – leider – nur selten, dass ein Unternehmen seine (potenziellen) Aktionäre umfassend über den Markt aufklärt, in dem es aktiv ist. Meist müssen ein bis zwei Seiten in der Unternehmenspräsentation reichen. Anders macht es die kanadische Bruin Point Helium (WKN A2JSJT / TSX-V BPX). Das Unternehmen, das ein Heliumprojekt im US-Bundesstaat Utah erkundet, veröffentlichte heute eine Mitteilung, in der man den nordamerikanischen Heliummarkt genauer unter die Lupe nimmt.
Dank seines niedrigen Siedepunkts eignet sich das Edelgas Helium ideal für Kühlungsanwendungen beispielsweise in Atomreaktoren, für Halbleiter, Laser, Glühmittel, Supraleitfähigkeit, Magnetresonanz und die Kryotechnik. Neue Anwendungen im Bereich der Elektronik und der Luftfahrt sowie die steigende Verwendung von Helium in der Forschung und Entwicklung, so Bruin Point, sind starke Nachfragetreiber für die Zukunft.
Sich den nordamerikanischen Markt genauer anzusehen, ist für Bruin Point nicht nur sinnvoll, weil das Projekt des Unternehmens dort gelegen ist, sondern auch, weil die USA der größte Produzent und Verbraucher von Helium sind. Nordamerika allein ist für rund ein Drittel des globalen Heliumverbrauchs verantwortlich! Das entspricht in etwa 2,6 Mrd. Kubikfuß (Bcf). Die globale Jahresnachfrage nach Helium wird derzeit auf ca. 8 Bcf geschätzt, was einen Anstieg von 2 Bcf allein seit 2010 bedeutet.
Quelle Bruin Point Helium
Was die Produktion angeht, liefern die USA 55% des weltweiten Angebots, was im Juni 2016 4,2 Bcf waren. Darauf folgt Katar mit 32%, während Algerien, Russland, Australien, Kanada und Polen die – kurze – Liste Helium produzierender Länder vervollständigen.
Schon zwischen 2011 und 2013 gab es auf dem nordamerikanischen und dem globalen Heliummarkt Probleme mit dem Angebot. So wurden zum Beispiel langfristige Verträge oft nur zu 70 bis 80% erfüllt und strategischen Anwendungen wie der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Kernspinresonanz Priorität gegeben. Dass die Produktion des Edelgases auch weiterhin auf eine Handvoll Länder begrenzt ist, sollte nach Ansicht von Bruin Point-CEO Frank Jacobs auch in Zukunft dazu führen, dass Unsicherheiten und Volatilität in Bezug auf das Heliumangebot vorherrschen.
Die Verknappung am Heliummarkt wurde 2013 erst einmal beendet, als das Helium II-Projekt in Katar in Produktion ging und kurz darauf auch die Produktionskapazität in Algerien stieg. Zudem wurden in den USA zusätzliche Verkäufe gelagerten Heliums getätigt, sodass kurzzeitig ein Überangebot bestand. Dennoch stieg der Heliumpreis weiter und zwar von 84 Dollar im Jahr 2013 auf 119 Dollar 2017.
Laut Bruin Point ist die Nachfrage trotz dieser Unsicherheiten und Schwankungen hoch geblieben und versprechen neue Anwendungen einen weiteren Anstieg. Neue Angebotsdefizite könnten die Preise steigen lassen und den Markt in Bedrängnis bringen. Auch angesichts geopolitischer Unsicherheiten in Bezug auf große, Helium produzierende Länder ist Bruin Point der Ansicht, dass stabile Helium-Assets in Nordamerika das Potenzial haben angesichts der steigenden Nachfrage zu profitieren.
Zu diesen geopolitischen Unsicherheiten gehört natürlich die Blockade Katars, die im Juni 2017 begann und das Angebot des zweitgrößten Produzenten der Welt zwischenzeitlich zum Versiegen brachte. Dies führte zu weltweiten Engpässen, die die Brüchigkeit des Heliumangebots demonstrierten und noch einmal unterstrichen, wie wichtig verlässlichere Heliumquellen sind.
In Nordamerika kommt hinzu, dass bis zum 30. September 2021 die Heliumreserven der US-Regierung verkauft und die Lager geschlossen werden müssen. Man geht davon aus, dass diese Auktionen nur für Käufer auf staatlicher Ebene offen sind und schon 2019 beginnen könnten. Aktuell bedient die Heliumreserve der USA rund 25 bis 30% der weltweiten Heliumnachfrage, noch einmal 25 bis 30% stammen aus dem US-amerikanischen Privatsektor und der Rest aus internationalen Quellen.
Trotz dieser Reserve aber haben die USA zuletzt begonnen, Helium aus Katar zu importieren, da die Produktion des Privatsektors zurückgeht und die Nachfrage steigt. Analysten sagen für das kommende Jahrzehnt eine Nachfragespanne von 6,4% CAGR bis 9% CAGR (Compound Annual Growth Rate) voraus, die das Angebot deutlich übertrifft.
Helium wird damit zu einer immer wichtigeren Ressource in Nordamerika und weltweit. Da jetzt das Ende des staatlichen Angebots in den USA naht, ist sich der Heliumsektor der Konsequenzen einer weiteren Krise in Katar, Veränderungen der Lage in Algerien, Russland und anderen großen Produzenten verstärkt bewusst. Der Anreiz, neue Heliumvorkommen in Nordamerika und besonders in den USA zu finden, ist damit enorm gestiegen, führt David Sidoo, Chairman von Bruin Point und unseren Lesern von Advantage Lithium bekannt, aus.
Insofern, sind die Aussichten für Bruin Point Helium (WKN A2JSJT / TSX-V BPX) unserer Ansicht nach hervorragend. Das Unternehmen nähert sich dem Abschluss der zweiten Phase seines Seismik-Programms, das dann zur Identifizierung von Bohrzielen für weitere Untersuchungen auf dem Heliumprojekt des Unternehmens in Utah beitragen wird.
Bruin Point ist nach wie vor eine riskante Spekulation wie nahezu jeder Rohstoffexplorer, kann aber auch schon einiges vorweisen. Wir empfehlen die Lektüre unseres Einführungsartikels zu diesem unserer Meinung nach äußerst spannenden Unternehmen:
Bruin Point Helium – Große Chancen in einem spannenden Markt
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