Über neun Wochen sind seit dem letzten Hochpunkt am Goldmarkt bereits vergangen. In dieser Zeit sind die Goldnotierungen unterm Strich von 2.067 US-Dollar bis auf 1.893 US-Dollar um 8,4 % gefallen. Während sich die erste Welle dieser Korrektur noch recht zielstrebig präsentierte, werden die Marktteilnehmer seit dem Zwischentief am 30.Mai (1.932 US-Dollar) zunehmend mit einem trendlosen Hin- und Her verschaukelt.
Stand: 07.07.2023 von Florian Grummes
Über neun Wochen sind seit dem letzten Hochpunkt am Goldmarkt bereits vergangen. In dieser Zeit sind die Goldnotierungen unterm Strich von 2.067 US-Dollar bis auf 1.893 US-Dollar um 8,4 % gefallen. Während sich die erste Welle dieser Korrektur noch recht zielstrebig präsentierte, werden die Marktteilnehmer seit dem Zwischentief am 30.Mai (1.932 US-Dollar) zunehmend mit einem trendlosen Hin- und Her verschaukelt.
Die Bären kamen dabei nur langsam und zäh voran.
Trotzdem gelang es ihnen schließlich in der vergangenen Handelswoche die Goldnotierungen bis auf das 38,2 %-Retracement der vorangegangenen Rally bei 1.893 US-Dollar zu drücken.
Damit wurde das erste Idealziel der Korrektur abgearbeitet.
Noch am selben Tag kamen die Goldbullen zurück in den Markt, so dass mit einem Tagesschlusskurs um 1.908 US-Dollar unterm Strich sogar ein potenzielles Umkehrmuster zurückblieb. Konsequenterweise bemühten sich die Goldbullen in der aktuellen Handelswoche um eine Gegenbewegung.
Diese fiel bislang jedoch eher flatterig und unsicher aus. Die gestern veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten sorgten nochmals für einen scharfen Abverkauf bis auf 1.902 US-Dollar, denn es wurden im vergangenen Monat fast eine halbe Million neue Stellen in der amerikanischen Privatwirtschaft geschaffen.
Diese robuste Beschäftigungslage in Verbindung mit steigenden Löhnen könnte die Inflation wieder anheizen und die US-Notenbank zu einer weiteren Zinserhöhung animieren.
Die heute veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten hingegen enttäuschten und sorgten am Goldmarkt für einen Schub nach oben. Dadurch wurde die Abwärtstrendlinie der letzten neun Wochen erneut übersprungen und der Goldpreis dürfte sich wohl mit einem positiven Wochenschluss ins Wochenende verabschieden können.
Insgesamt kann der finale Boden am Goldmarkt angesichts des volatilen Hin- und Her zwar noch nicht ausgerufen werden, trotzdem ist die Trendwende jetzt zum Greifen nah.
Im schlimmsten Fall gibt es noch ein verbleibendes Restrisiko von ca. 50 US-Dollar auf der Unterseite.
Demgegenüber steht jedoch eine Gewinnchance von ca. 600 USD-Dollar auf der Oberseite. Schließlich bleibt die entscheidende Frage am Goldmarkt einzig und allein die nach dem Zeitpunkt des Ausbruchs über die Widerstandszone um 2.075 US-Dollar. Denn dieser Ausbruch dürfte gewaltige Energien freisetzen und zügig für einen Anstieg bis auf ca. 2.525 US-Dollar sorgen.
Goldpreis in US-Dollar – Bären kommen kaum noch voran
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 7.Juli 2023. ©Gold.de
Wie prognostiziert hat der Goldpreis bis in die Zone zwischen 1.900 und 1.920 US-Dollar korrigiert.
Zwar gab es in der Vorwoche einen kurzen Ausreißer bis auf 1.893 US-Dollar nach unten, insgesamt laufen sich die Bären aber zunehmend in der anvisierten Zone fest.
Mit dem gestrigen Tiefpunkt bei 1.902 US-Dollar gelingt den Bullen auch erstmals wieder ein höheres Tief, während auf der Oberseite die seit über neun Wochen deckelnde Abwärtstrendlinie zunehmend ihre Kraft verliert.
Zwar fehlt auf dem Tageschart noch ein klares neues Kaufsignal seitens des Stochastik-Oszillators, die Ausgangslage verbessert sich jetzt aber täglich. Eine baldige Erholung bis zum oberen Bollinger Band (1.962 US-Dollar) wäre für uns keine Überraschung.
Sollte sich am Donnerstag der Vorwoche oder aber auch erst in den nächsten ein bis drei Wochen das finale Tief am Goldmarkt tatsächlich einstellen, wäre im Anschluss eine zügige Rückkehr in Richtung der psychologischen Marke von 2.000 US-Dollar zu erwarten. Darüber hinaus dürfte sich allerdings der Ausbruch über das Allzeithoch um 2.075 US-Dollar schon bis in den Spätsommer bzw. Frühherbst hinziehen.
Goldpreis in Euro – Beide Kauflimits ausgeführt
Gold in Euro, Tageschart vom 7.Juli 2023. ©Gold.de
Auf Euro-Basis korrigiert der Goldpreis schon seit dem 20.März 2023. Ausgehend vom neuen Allzeithoch bei 1.885 Euro kamen die Goldnotierungen in den letzten dreieinhalb Monaten um 7,7 % bis auf 1.740 Euro zurück. Wir vermutet, kommt es hier seit zwei Wochen zu einem ausgedehnten Wiedersehen mit der steigenden 200-Tagelinie (1.756 Euro).
Erfreulicherweise wurden unsere beiden Kauflimits bei 1.800 Euro und 1.775 Euro in den letzten drei Wochen schrittweise aktiviert. Mit Kursen um 1.760 Euro ist Gold aktuell weiterhin in unserer Kaufzone, während die saisonale Komponente ebenfalls ein Kaufsignal sendet.
Wir greifen mit beiden Händen in diese günstigen Goldkurse!
Zusammenfassung – Jetzt ist die Zeit zum Kaufen
Der Goldpreis hat seit Anfang Mai wie erwartet einen deutlichen Rücksetzer vollzogen und scheint nun um 1.900 US-Dollar seinen typischen Boden im Frühsommer auszuloten. Im schlechtesten Fall geht es evtl. noch eine Etage tiefer bis in den Bereich zwischen 1.850 und 1.875 US-Dollar.
Aber der Tiefpunkt bei 1.893 US-Dollar würde bereits ausreichen. Je länger sich der Goldpreis jetzt oberhalb von 1.900 US-Dollar halten kann, umso größer ist die Chance, dass das finale Tief tatsächlich bei 1.893 US-Dollar bereits gesehen wurde.
Der Blick nach vorne ist so oder so vielversprechend, denn Gold steht direkt am Anfang der besten saisonalen Phase des Jahres. Zusammen mit dem absehbaren Ausbruch über 2.075 US-Dollar braut sich am Goldmarkt tatsächlich eine enorme Chance zusammen.
Wir sind klar zurück im Bullen-Camp und raten dringend, alle Edelmetallkäufe jetzt durchzuführen.
Autor: Florian Grummes
Technischer Analyst
www.midastouch-consulting.com