Seit Ende September konnte sich der Silberpreis schrittweise zunächst mit einer kleinen Serie höherer Tiefpunkte stabilisieren. Die daraus resultierende Trendwende sorgt nun in der logischen Konsequenz für einen Anstieg bis auf ein dreieinhalb Monatshoch.
Seit Ende September konnte sich der Silberpreis schrittweise zunächst mit einer kleinen Serie höherer Tiefpunkte stabilisieren. Die daraus resultierende Trendwende sorgt nun in der logischen Konsequenz für einen Anstieg bis auf ein dreieinhalb Monatshoch.
Dank den leicht gefallenen US-Inflationsraten und einem schwächeren US-Dollar nimmt dabei auch der Ausbruch über 21 US-Dollar deutliche Formen an.
Während der Goldpreis allerdings noch klar unterhalb seiner 200-Tagelinie (1.806 US-Dollar) handelt, gelingt dem Silberpreis heute der Sprung über seine immer noch fallende 200-Tagelinie (21,47 US-Dollar).
Insgesamt stehen die Zeichen auf eine Fortsetzung der Erholung bei den Edelmetallen.
CSFB Fear Barometer vom 9.November 2022. ©Sentimentrader
Gleichzeitig hat sich die katastrophale Makrolage an den Finanzmärkten bislang jedoch nicht nachhaltig verändert bzw. verbessert. Allerdings war die Angst im Oktober derart hoch, dass gewaltige Leerverkaufs-Wetten und Absicherungsgeschäfte getätigt wurden.
Diese geraten nun angesichts der voranschreitenden Erholung an den Aktienmärkten zunehmend unter Wasser. Das Eindecken dieser Leerverkaufspositionen (Short Squeeze) treibt die Aktienkurse weiter nach oben und könnte eventuell sogar bis zum Jahresende für eine deutlich größere Erholung sorgen.
Silberpreis in US-Dollar – Höhere Tiefs und höhere Hochs
Silber in US-Dollar, Tageschart vom 10.November 2022. ©Gold.de
Vor vier Wochen waren positive Signale am Silbermarkt noch Mangelware, so dass wir hier rückblickend zu pessimistisch waren. Letztlich wurde der Tiefpunkt vom 1.September bei 17,55 US-Dollar aber nicht mehr unterboten. Stattdessen sind die Silber-Bullen seit dem höheren Tief bei 18,09 US-Dollar am 14.Oktober zum Gegenangriff übergegangen und können die Notierungen heute bis über die 200-Tagelinie (21,47 US-Dollar) treiben.
Da dieser vielbeachtete gleitende Durchschnitt allerdings immer noch fällt, könnte die Zone um 21,50 US-Dollar möglicherweise nicht so schnell und leicht zu überwinden sein.
Zudem ragt die aktuelle Wochenkerze bereits deutlich über das wöchentliche Bollinger Band (21,25 US-Dollar) hinaus, während die gesamte Zone zwischen 21,25 und 22,75 US-Dollar sowieso schon als starke Widerstandszone interpretiert werden muss.
Schließlich prallte der Silberpreis hier in den letzten zwei Jahren insgesamt fünfmal nach oben ab. Nun kämpfen sich die Silberbullen von unten an diese Zone heran. Im besten Fall wäre wohl Platz bis zur übergeordneten Abwärtstrendlinie (aktuell ca. 24,30 US-Dollar).
Da insbesondere der Goldpreis noch ein gutes Stück bis zu seiner 200-Tagelinie Platz hätte, stehen die Chancen für eine Fortsetzung der Erholung auch beim Silber recht gut. Je steiler und schneller die Erholungsrally abläuft, umso größer ist dann jedoch auch die Wahrscheinlichkeit, dass es im Anschluss nochmals zu einem scharfen und tiefen Rücksetzer kommen wird.