Es kam wie vielfach erwartet: Federal Reserve-Chef Jerome Powell verkündete gestern Abend eine Anhebung des US-Leitzinses um 75 Basispunkte. Das ist der höchste Zinsschritt seit 28 Jahren! Darüber hinaus kündigte Powell sogar an, dass eine weitere Zinserhöhung von 0,75%-Punkten im Juli durchaus möglich sei. Eine „weichere Landung“, hänge nun mehr von externen Faktoren wie den Rohstoffpreise ab, so Powell weiter.
Allerding betonte der oberste Notenbanker der USA auch, dass die Geschwindigkeit der Zinserhöhungen von den zukünftigen Wirtschaftsdaten und dem sich entwickelnden Ausblick für die US-Wirtschaft abhängen werde. Man werde die Entscheidungen zu weiteren Zinserhöhungen von Meeting zu Meeting treffen, erklärte Powell weiter, insbesondere, da die Inflationsentwicklung weiterhin überrasche.
Zum Ende des Jahres sieht der Fed-Vorsitzende eine „moderat restriktive“ Geldpolitik voraus, was Beobachtern zufolge einen Zinssatz von 3 bis 3,5% in sechs Monaten und von 3,5 bis 4% im kommenden Jahr bedeuten würde. Man müsse Ergebnisse erzielen aber auch in der Lage sein flexibel auf neue Daten reagieren können, so Powell.
Eine in etwa „weiche Landung“ der US-Wirtschaft, ohne eine Rezession auszulösen, hält Powell nach wie vor für möglich, gesteht aber ein, dass diese zu erreichen, schwieriger geworden ist. Als externe Faktoren, die der Fed-Chef als Begründung dafür anführte, nannte er die Rohstoffpreise, den Krieg in der Ukraine und Lieferkettenprobleme.
Der Goldpreis reagierte positiv auf den großen Zinsschritt, nachdem dessen Auswirkungen zum größten Teil wohl bereits in den letzten Tagen eingepreist worden waren (wir berichteten https://goldinvest.de/mining-resources/gold-einbruch-oder-rebound-nach-fed-treffen), nachdem die Inflation im Mai in den USA stärker gestiegen war als erwartet. Experten wiesen zudem darauf hin, dass nach der großen Zinsanhebung jetzt und einer weiteren im Juli, die Zinsschritte den Rest des Jahres über wieder kleiner ausfallen könnten, was ebenfalls positiv für Gold sein könne.
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