Explorationsgeologen bezeichnen Bohrgeräte respektvoll gerne als „truth machines“. So eine „Wahrheitsmaschine“ ist seit dieser Woche bei VR Resources Ltd. (TSX.V: VRR, FRA: 5VR) auf dem Kupfer-Gold-Projekt Bonita, 200 Kilometer nördlich von Reno, Nevada, im Einsatz. Wie die Gesellschaft gestern mitteilte, hat die erste von insgesamt vier geplanten Tiefbohrungen begonnen.
Insgesamt ist das Bohrprogramm auf 3 000 Meter ausgelegt und soll vier unterschiedliche definierte Bohrziele testen. Das bedeutet, dass pro Bohrloch immerhin eine Tiefe von mehr als 700 Metern erreicht werden kann. Riskante Tiefbohrungen dieser Art sind für unabhängige Explorationsunternehmen äußerst ungewöhnlich. Es gilt hier der Grundsatz: „High Risk – High Reward“. Das Ziel der VR-Geologen ist nichts Geringeres, als ein vollkommen neues Kupferbergbaucamp in den USA zu etablieren! Die Kosten für das laufende Programm werden mit mehr als einer Million CAD beziffert, sodass VR Resources von den 3,2 Mio. CAD Cash, die Ende Juni (Q2) in der Kasse waren, noch ein ausreichendes Polster bleiben wird.
Nach mehr als zweijähriger Oberflächenexploration soll durch die Bohrung von vier zuvor bestimmten Bohrzielen die Frage beantwortet werden, ob die vermuteten Porphyr-Kupfer-Stöcke tatsächlich unter der Erde verborgen sind, wie sie beschaffen sind und vor allem, wie die Kupfergehalte sind. Im besten Fall könnte die Antwort eine bedeutende Entdeckung mit erheblichem ökonomischem Potenzial zu Tage fördern. Nur um die Dimension vollends klar zu machen: Ein Erfolg wäre die erste echte Neuentdeckung von Basismetallen im Westen der USA seit bald 50 Jahren. Das klingt nicht nur ehrgeizig, sondern ist es auch.
Allerdings ist es nicht das übliche Wunschdenken von Promotern, auch wenn Werbung immer zum Geschäft gehört. Das sehen im Übrigen wohl auch drei große Fonds so, die in der Summe bereits geschätzte 30% an VR Resources halten. Auch das ist bei VR Resources außergewöhnlich.
Bis dato ist VR Resources mit fast schon wissenschaftlich zu nennender Gründlichkeit an die Erkundung von Bonita herangegangen. Sämtliche moderne Explorationsmethoden wurden auf dem vier mal fünf Kilometer großen Gebiet aufgeboten, um die jetzt beginnenden Bohrungen bestmöglich vorzubereiten. Schon diese gründliche, zweieinhalb Jahre dauernde Vorbereitung unterscheidet VR Resources von vielen anderen Explorern, die, so paradox es klingen mag – meist aus Geldnot – eher zu früh bohren und es meist auch nur auf die so genannten „low hanging fruits“ abgesehen haben. Damit sind Vorkommen gemeint, die möglichst oberflächennah liegen und (vermeintlich) leicht abbaubar sind. VR macht das genaue Gegenteil. Der Leitgedanke ist es, ein möglichst großes Vorkommen zu finden, das später für die führenden Unternehmen der Branche interessant sein könnte.
Wenn man eine Explorationsbohrung wie eine offene Frage versteht, dann besteht die Kunst darin, richtig zu fragen, um vom Gestein und der Geologie eine befriedigende Antwort zu erhalten. Je mehr Antworten die Exploration liefert, desto gezielter kann weiter gefragt werden. Deshalb erhöht sich die Erfolgsrate der Bohrungen meist zum Ende hin. Doch schon vor Beginn der Bohrung gibt es einige erwartbare Parameter, die Erfolg oder Misserfolg definieren helfen. Welche Antworten sind also ist von den aktuellen Bohrungen auf Bonita zu erwarten?
Erstens sollte natürlich Kupfer gefunden werden und zwar in einer ausreichenden Mächtigkeit und mit einem bestimmten Mindestgehalt. Je nach Situation genügen in den USA dank guter Infrastruktur und (relativ) kürzerer Wege durchaus auch Gehalte ab 0,3% Kupfer für ökonomische Lagerstätten. Es muss also nicht unbedingt High-Grade sein. Bei niedrigen Gehalten hängt am Ende alles von der Tonnage ab. Die Antwort auf diese Frage wird man erst viele Bohrungen später bekommen. Besonders spannend ist bei Bonita aber eine zweite Frage: Ist der Porphyr auf Bonita mit Goldvorkommen assoziiert? Würde sich diese Vermutung bestätigen, kann wäre dies sicher ein Plus für die mögliche Wirtschaftlichkeit. Grob kann man sagen, dass 0,5 Gramm Gold pro Tonne auf der Kupferseite ungefähr die Wertigkeit von zusätzlichen 0,3% Kupfer haben. Gold funktioniert dann wie ein natürlicher Hedge gegen volatile Basismetallpreise. Deshalb sind Kupfer-Gold Lagerstätten aus guten Gründen besonders gesucht.
Andererseits weist schon das erste Bohrziel auf Bonita einen „Fußabdruck“ von 1,1 Kilometern in der Breite auf. Damit wird klar, dass eine erste Bohrung bestenfalls einen allerersten Anhaltspunkt liefern kann. Es ist aber dennoch bemerkenswert, dass die kleine VR Resources sich schon jetzt die Zusammenarbeit mit dem weltgrößten Bohrunternehmen Boart Longyear mit Sitz in Utah gesichert hat. Normalerweise wäre ein Auftrag über vier Bohrungen für Boart Longyear wohl zu klein. Man kann deshalb nur vermuten, dass das Bohrunternehmen einen größeren Job für die Zukunft wittert. Die Zusammenarbeit zwischen VR Resources und Boart ist jedenfalls ebenfalls außergewöhnlich.
Jetzt sind erst einmal 10 bis 12 Wochen Geduld angesagt, bis Bohrergebnisse veröffentlicht werden können. Das bedeutet aber keineswegs, dass Investoren (Spekulanten) die Aktie so lange links liegen lassen sollten. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass sich der Erfolg oder Misserfolg von Bohrungen meist schon vor der offiziellen Veröffentlichung von Ergebnissen am Handel ablesen lässt. Uns war es an dieser Stelle nur wichtig, dass ein möglicher künftiger Erfolg richtig eingeordnet werden kann. Wir werden VR Resources genau im Auge behalten und drücken die Daumen, denn Glück gehört auch zum Explorationserfolg.
Die Website des Unternehmens bietet unter www.vrr.ca übrigens sehr gute Übersichtskarten.
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