Wir haben in unserem jüngsten Bericht über VR Resources (TSXV: VRR; FRA: VR5) auf die Hypothese hingewiesen, dass das Bonita Projekt in Nevada mit dem Kupfer-Gold-Großprojekt Carrapateena in Südaustralien geologisch verwandt sein könnte. Vermutlich werden nur wenige Leser mit diesem Vergleich etwas anfangen können. Wer kennt schon einzelne Lagerstätten, geschweige deren Geschichte? Wir versprechen, die Geschichte von Carrapateena lohnt sich und wer sie kennt, wird Bonita anschließend mit anderen Augen betrachten. Tun Sie also mal was für Ihre geologische Bildung!
In Carrapateena entsteht derzeit eine der größten Kupferminen Australiens. Der Eigentümer OZ Minerals investiert dort rund 3 Milliarden Dollar. Der Baubeginn ist auf das Ende 2019 festgesetzt. 2022 soll die volle Produktionskapazität erreicht sein. Die Dimension des Projekts ist beeindruckend. Laut einer vorläufigen Machbarkeitsstudie kommt Carrapateena auf eine Ressource von 270 Mio. Tonnen. 24 Jahre lang kann die Mine 110.000 Tonnen Kupfer und 117.000 Unzen Gold produzieren. Pro Jahr würden 12,4 Mio. Tonnen Roherz aufbereitet werden, das auf zwei Rampen aus einer Tiefe von rund 500 Meter gefördert werden muss. Allein das Lüftungssystem muss 1.200 m³ Luft pro Sekunde an die Mine liefern. Das ist moderner Bergbau at it’s best! Was für ein Kontrast also zu Bonita, wo gerade einmal ein paar Bohrlöcher gebohrt werden, könnte man meinen.
Genau das ist der Punkt. Auch Carrapateena hat 2005 mit einer erfolgreichen Bohrung begonnen, genauer mit Bohrloch CAR002. In Australien ist die Geschichte (in Geologenkreisen) berühmt. Der Schlüssel zum Erfolg war die Hartnäckigkeit und Risikobereitschaft des Ingenieurs und Metallurgen Rudy Gomez (siehe Foto unten), der am Ende seiner Berufstätigkeit seine Pensionskasse plünderte, um die Bohrungen zu finanzieren. Unglaublich aber wahr: Carrapateena wurde nicht von einer börsennotierten Gesellschaft entdeckt! Welcher Mut dazu gehört hat, die Bohrung nicht abzubrechen, wird deutlich, wenn man weiß, dass die Vererzung auf Carrapateena erst rund 470 Meter unter der Oberfläche beginnt. Bohrung CAR002 brachte (nach einer vergeblichen ersten Bohrung!) ein Ergebnis von 178 Metern mit 1,83 Prozent Kupfer und 0,64 g/t Gold, wobei das Bohrloch in 654 Metern Tiefe inmitten der Vererzung endete.
(Präsentation Carrapateena: https://www.aseg.org.au/sites/default/files/2013_Uncover_Vella_L.pdf)
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Teck (TSX: TECK) beteiligte sich schon im Herbst 2005 an Carrapateena, wobei Rudy Gomez (58%), Teck Australia (34%) und weitere Gesellschafter 8% an dem Projekt hielten. Das fünfzigste Bohrloch (CAR050) brachte dann den endgültigen Durchbruch: 905 Meter mit 2,1 Prozent Kupfer und 1 g/t Gold. In einer wirtschaftlichen Notlage musste Teck das Projekt dann schließlich 2011 an Oz Minerals (ASX: OZL) verkaufen, die seitdem die Entwicklung vorantreiben.
Geologisch betrachtet ist Carrapateena eine Eisenoxid-Kupfer-Gold (IOCG) Erzlagerstätte. Genau dasselbe vermuten die Geologen von VR Resources bei den zwei Zielen, Hemco und Corral, die sie auf Bonita entdeckt haben. Die jüngste Meldung von VR Resources zeigt diese Ziele anschaulich durch geologische Karten: https://vrr.s3.amazonaws.com/news/May2018/XEh6yinlAyRpvQPFG8Ua.pdf
Wie Carrapateena haben auch die Strukturen auf Bonita eine zylindrische Form und sind besonders stark leitfähig. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auf Bonita in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kurzzeitig Eisenerz gefördert worden ist. Auch hohe Kupferwerte wurden vereinzelt schon registriert, aber nie weiterverfolgt, weil man seinerzeit erstens keine Vorstellung von einem Lagerstättentyp à la Carrapateena hatte und zweitens die jetzt entdeckten Strukturen von einer dicken Schicht an Erosionsgestein bedeckt sind. Frühere Generationen von Geologen hatten schlicht nicht die technischen Mittel, die heute zur Verfügung stehen. Carrapateena hat übrigens „nur“ einen Durchmesser von 300 Metern, reicht aber 1000 Meter tief. Der Fußabdruck von Hemco und Corral scheint nach derzeitigen Erkenntnissen größer zu sein. Beide IOCG-Strukturen haben jeweils einen Durchmesser von rund einem Kilometer und sind vermutlich ebenso tief.
Verstehen Sie jetzt, warum wir die laufenden Bohrungen auf Bonita so spannend finden? Das Experiment ist in vollem Gange und wir sind live dabei. Möglicherweise erfahren wir schon vor der Sommerpause, ob sich die Hypothese von der geologischen Verwandtschaft zwischen Bonita und Carrapateena bestätigt. VR Resources hat viele Indizien gesammelt, aber am Ende zählen natürlich Bohrergebnisse. Die Messlatte für den Erfolg liegt hoch. Carrapateena bringt es (15 Jahre nach seiner Entdeckung!) auf rund 270 Millionen Tonnen Erzreserven mit einem Gehalt von 0,9% Kupfer, 0,4 g / t Gold und 4,5 g / t Silber. Die Erzgehalte allein verraten allerdings noch wenig über die Wirtschaftlichkeit. Bei Carrapateena muss man bedenken, dass die Lagestätte 470 Meter unter der Erdoberfläche beginnt, fünfzig Kilometer Straße gebaut und ein Lager für 2.000 Beschäftigte angelegt werden muss. Auch Strom und Wasser müssen über weite Strecken befördert werden.
Verglichen damit wären die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftlichkeit von Hemco oder Corral vermutlich eher günstiger, entsprechend könnten auch schon geringere Erzgehalte ausreichen. Bonita liegt nicht ganz so abgelegen und die Vererzung scheint, den bisherigen Erkenntnissen zufolge, näher an die Oberfläche zu reichen. Man könnte den Vergleich noch lange fortspinnen, aber das würde in eine geologische Fachdiskussion münden. Wir halten fest: Leser von Goldinvest.de kennen jetzt das ehrgeizige Ziel, das sich VR Resources gesetzt hat. Es geht um eine Entdeckung, die – wie schon gesagt – die geologische Karte der USA verändern könnte. Chancen dieser Größenordnung sind nicht alltäglich; sicher sind auch die entsprechenden Risiken hoch. So oder so. Jetzt müssen Bohrergebnisse her. Vielleicht entsteht hier mal wirklich etwas Großes. Wir drücken allen Investoren die Daumen.
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