Stand: 13.02.2019 von Florian Grummes
Erstmals seit dem Ende des 10jährigen Bullenmarktes im Herbst 2011 kann der Goldpreis wieder auf einen sechsmonatigen Aufwärtstrend zurückblicken, der nicht von wilden Kurskapriolen geprägt war. Lediglich in den ersten drei Monaten der laufenden Aufwärtswelle gab es zahlreiche Irritationen.
Seit Mitte November jedoch läuft der Goldpreis zwar langsam, jedoch sehr nachhaltig und vor allem ohne wilde Kursschwünge Schritt für Schritt weiter nach oben.
Die Volatilität am Goldmarkt ist damit auf einem absoluten Tiefststand angekommen. Das spekulative Geld ist nach sieben dürren Jahren offensichtlich über alle Berge geflüchtet und bislang trotz der starken Aufwärtsbewegung nicht zurückgekehrt.
Nach der soliden Aufwärtsbewegung der letzten Monate fehlt nun eigentlich nur noch die finale Übertreibungsphase.
Diese dürfte in Kürze starten und dann für Kursspitzen bei Gold bis in den Bereich zwischen 1.350 und 1.375 US-Dollar sorgen. Im Anschluss wird der Goldpreis dann aber bis in den Sommer hinein korrigieren müssen.
Goldpreis Tageschart – Konsolidierung vor dem finalen Anstieg
Nachdem der Goldpreis fast den ganzen Januar mit einer seitwärtsverlaufenden Konsolidierung zwischen 1.275 und 1.297 US-Dollar beschäftigt war, gelang am 25. Januar der bullische Ausbruch nach oben.
Konsequenterweise folgten daraufhin vier weitere grüne Tageskerzen, so dass der Goldpreis am 31.Januar bereits bei 1.325 US-Dollar notierte. Seitdem konsolidiert der Goldmarkt den steilen Ausbruch über die psychologische Marke von 1.300 US-Dollar, ohne dass der bullische Grundton bislang verloren gegangen wäre. Damit scheint der finale Anstieg in Richtung 1.350 US-Dollar nur noch eine Frage der Zeit.
Entweder setzen sich nun kurzfristig die leicht ungünstigen Indikatoren durch und erzwingen eine Fortsetzung der Konsolidierung um bzw. oberhalb von 1.300 US-Dollar. Alternativ gehen die Bullen schon in den nächsten Tagen wieder in den Angriffsmodus über und leiten so direkt die finale Übertreibungsphase ein. Deren Ziel liegt im Bereich zwischen 1.350 und 1.375 US-Dollar.
Dass der Goldpreis in Dollar nach einer mittlerweile fast sechs Monate alten Aufwärtsbewegung noch genügend Kraft hätte, um die massive Widerstandszone zwischen 1.350 und 1.375 US-Dollar in diesem Frühjahr zu überwinden, halte ich allerdings für ausgeschlossen!
Vielmehr sollte man sich ab März/April auf die dann übliche saisonale Schwächephase einstellen. Vermutlich wird uns der Goldpreis erst wieder im Juli oder August klar unterhalb von 1.300 US-Dollar eine antizyklische Kaufchance liefern.
Bitte erwarten sie grundsätzlich keine fulminanten Kursgewinne, sondern machen sie sich nochmals klar, dass es sich bei Edelmetallen um eine Versicherung gegen dramatische Verwerfungen an den Finanzmärkten handelt!Auch wenn die Performance im Vergleich zu anderen Anlageklassen in den letzten Jahren eher enttäuschend war, führt an den Edelmetallen als Stabilisator und ruhender Anker kein Weg vorbei.
Florian Grummes – Florian Grummes ist unabhängiger Finanzanalyst und Berater sowie internationaler Referent mit über 20 Jahren Erfahrung auf den Finanzmärkten. Dabei hat sich Herr Grummes auf die Edelmetalle, Kryptowährungen und die technische Analyse spezialisiert. Mit der Kombination aus technischer, fundamentaler sowie Sentiment Analyse gelingt ihm häufig eine akkurate Konklusion und Prognose zum Goldmarkt.
Webseite des Autors: www.goldnewsletter.de