Der Goldpreis konnte vom Coronavirus profitieren. Und das dürfte er weiterhin tun, sofern die ökonomischen Auswirkungen Verunsicherung verbreiten. Doch ein Sentimentindikator deutet eine überkaufte Lage an.
GOLDPREIS PROFITIERT VON RISIKEN UND FALLENDEN ZINSEN
Das aktuelle Umfeld scheint ein gutes für Gold zu sein. Handelsstreit, Brexit, Iran-Konflikt, Coronavirus und fallende Zinsen. Nur um einige Stützungsfaktoren der letzten 12 Monate zu benennen. Dass sich das in Kürze ändert ist unwahrscheinlich. Die Auswirkungen des Coronavirus dürften weiter verunsichern, die globale Konjunktur wird ohnehin im ersten Quartal 2020 schwächer erwartet.
Fallende Rohstoffpreise und invertierte Zinskurven bestätigen diesen Umstand. Eine erneute Zinssenkung hat die PBOC bereits in dieser Woche getätigt. Dennoch, auch wenn der Goldpreis all das sehr gut eingepreist hat, scheint die Lage aktuell überkauft zu sein. Eine Korrektur dürfte eventuell nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Die starke Widerstandszone bei 1.600 USD konnte trotzt der letzten beiden Risiken Iran-Konflikt und Coronavirus nicht überwunden werden. Ein klares Zeichen davon, dass entweder alle schon Gold in einer bestimmten Form besitzen oder aber man sich so langsam an die Risiken gewöhnt hat. Das fundamentale Nachfrage-Angebot-Verhältnis, das wir uns im letzten Artikel angeschaut haben, bestätigt dies ebenso.
COT-SENTIMENT BESTÄTIGT ÜBERKAUFTE SITUATION
Charttechnisch betrachtet könnte der Goldpreis nun ein tieferes Hoch ausbilden und damit die Korrektur besiegeln. Darüber hinaus haben wir uns die Positionierungen der großen Spekulanten an den Terminbörsen, im Rahmen des COT-Sentiments angeschaut.
Dort wird deutlich, dass die Nettoposition einen Extremwert erreicht hat, bei gleichzeitig gestiegenem Open Interest. Ein Extremwert ist eine überkaufte Situation und so gut wie in allen Fällen, siehe Chart unten, ist es im Anschluss zu einem zumindest vorübergehenden Abverkauf gekommen.
GOLDPREIS PROGNOSE MIT COT SENTIMENT-DATEN
Quelle: TradingView
FAZIT GOLDPREIS PROGNOSE
Im Fazit bleiben wir bei unserer seit Wochen getroffenen Annahme. Dass der Goldpreis, entsprechend dem aktuellen Umfeld zwar berechtigterweise luftige Höhen erreicht hat, doch in die Nähe der 2011 Hochs zu kommen, sollte einiges mehr passieren.
Dies wird sowohl durch das fundamentale Nachfrage-Angebots-Verhältnis bestätigt als auch durch das COT-Sentiment. Auch die Gold-Silver-Ratio, die im Rahmen eines stabilen Aufwärtstrends fallen sollte, signalisiert alles andere als einen fundamental begründet stabilen Aufwärtstrend.
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DAVID IUSOW
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