Obwohl sich das Angebot im Vergleich zum Vorquartal stark erholt hat, dürfte sich im Platinmarkt nach Ansicht des World Platinum Investment Council (WPIC) 2020 zum zweiten Mal in Folge ein Defizit ausbilden. Dieses dürfte laut den Experten 1,2 Mio. Unzen betragen.
Eine herausragende Erholung der Nachfrage aus dem Automobilsektor und eine anhaltend starke Investmentnachfrage nach Platin hätten die Nachfrage im Septemberquartal dieses Jahres deutlich über das Angebot steigen lassen, sodass am Platinmarkt nun ein Defizit von 709.000 Unzen vorherrsche.
Allerdings erholte sich neben der Nachfrage (+75%) auch das Angebot im dritten Quartal stark, das im Vergleich zu den drei Monaten zuvor um 48% zulegte.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging das Gesamtangebot an Platin in den drei Monaten bis Ende September um 5% zurück, was vergleichsweise moderat ist, wenn man bedenkt, dass im zweiten Quartal ein Minus von 36% im Jahresvergleich anfiel. Das gesamte Platinangebot aus der Minenproduktion lag im dritten Quartal nur um 4% unterhalb des Vorjahreswertes, da viele Minen die Kapazitäten während des Quartals hochfuhren.
Für das Gesamtjahr wird von einem Rückgang des Platinangebots aus der Minenproduktion von 21% gegenüber 2019 ausgegangen, da sich insbesondere Minenschließungen auf Grund der COVID19-Pandemie auswirkten.
Allerdings geht man beim WPIC davon aus, dass das Angebot die Nachfrage 2021 mit einem Anstieg von 17% gegenüber 2% deutlich übersteigen wird. Das würde das Defizit auf nur noch 224.000 Unzen schmelzen lassen, hieß es.
Wie die Experten weiter berichteten, stieg die Investmentnachfrage im dritten Quartal 2020 erheblich, schoss gegenüber dem Septemberquartal um 291% nach oben, vor allem auf Grund der hohen Nachfrage nach ETFs sowie Barren und Münzen. Auf das Gesamtjahr rechnet der WPIC mit einem Anstieg der Investmentnachfrage nach Platin um 32%, da Edelmetalle, Platin eingeschlossen, auch weiterhin ein attraktives, alternatives Investment seien. Die Analysten wiesen zudem auf die derzeit erheblich höhere Bewertung von Gold gegenüber Platin hin.
Trotz aller COVID19-Beschränkungen, so der WPIC weiter, habe die aufgestaute Automobilnachfrage im Zusammenspiel mit Kaufanreizen in Europa und anderen Regionen das Wachstum der Automobilproduktion angetrieben. Entsprechend lag die Nachfrage nach Platin aus dem Automobilsektor im dritten Quartal um lediglich 3% unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere in China seit die Automobilnachfrage mit 68% im Vergleich zum dritten Quartal 2019 erheblich gestiegen, hieß es.
Für 2021 sagen die Experten einen Anstieg der Platinnachfrage aus dem Automobilsektor von 24% voraus. Auch striktere Vorschriften in Bezug auf die Emissionen würden sich positiv auf die Platinnachfrage auswirken, hieß es. Darüber hinaus bestehe auch das Potenzial, dass Platin zum Teil anstelle von Palladium in Katalysatoren für Benziner eingesetzt wird und Platin auch in Diesel-Systemen zum Einsatz kommen könnte.
Die weltweite Schmucknachfrage, so der WPIC, habe sich im dritten Quartal um 27% erholt, nachdem die Corona-Beschränkungen zumindest zum Teil aufgehoben wurden. In China war ein Anstieg von 14% zu beobachten. 2021 rechnen die Experten damit, dass die weltweite Nachfrage nach Platinschmuck um 13% wachsen wird. Dabei soll das Wachstum nach Vorstellung des WPIC in allen Regionen zweistellig ausfallen.
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