Die Initiative für die Durchsetzung einer umfangreichen Konzernhaftung für im Ausland tätige Schweizer (Rohstoff-)Unternehmen ist am Sonntag in einer Volksabstimmung gescheitert. Zur Abstimmung stand die Schweizer Version eines Lieferkettengesetzes. Für Nicht-Schweizer ist das Ergebnis erläuterungsbedürftig: Nach Stimmen gewannen zwar die Befürworter einer strengeren Haftung von Schweizer Unternehmen bei Menschrechtsverletzungen oder Umweltschäden im Ausland die Oberhand. 50,7 Prozent der Wähler waren für die Annahme der so genannten Konzernverantwortungsinitiative.
Dennoch wird jetzt der abgemilderte Gegenvorschlag des Bundes realisiert, weil zu einem Sieg bei einer Volksabstimmung in der Schweiz auch die Mehrheit der Kantone zu gewinnen gewesen wäre. Diese Mehrheit der so genannten Stände wurde verfehlt. Vor allem viele West-Schweizer stimmten für die Initiative, während die französische und italienische Schweiz überwiegend gegen die Initiative stimmte. Wieder einmal wurde der Röstigraben bei der Abstimmung sichtbar, aber auch das Gefälle zwischen Stadt und Land.
Was hat aber nun die gestrige Volksabstimmung über verantwortliche Lieferketten mit dem kanadischen Junior-Bergbauunternehmen Cerro de Pasco (TSXV: CDRP; FRA: N8HP) zu tun? Cerro bemüht sich seit mehreren Jahren um die Übernahme des zum Negativsymbol gewordenen gleichnamige Projekts „Cerro de Pasco“ in Peru. Dessen Haupteigentümer ist seit 2017 der von der Konzerninitiative gerne gescholtene Schweizer Glencore Konzern mit Sitz in Zug.
Man darf vermuten, dass die Verantwortlichen bei Glencore über den Ausgang des Referendums erleichtert sind. Jetzt können sie, ohne den Anschein zu erwecken, sie hätten nur dem öffentlichen Druck nachgegeben, einen gesichtswahrenden „fairen Deal“ mit Cerro de Pasco abschließen. Vielleicht gelingt das sogar noch dieses Jahr. Es wäre ein Signal an die Stakeholder in Peru, vor allem an die in Cerro de Pasco lebenden Menschen, dass man sich bei Glencore sehr wohl seiner Verantwortung bewusst ist – und dazu keinen gesetzlichen Zwang benötigt.
Ein guter Deal könnte eine echte Win-Win-Win-Situtation für Umwelt, Bevölkerung und alle beteiligten Unternehmen werden. Cerro de Pasco wartet nur auf das grüne Licht und könnte mit der Rehabilitation der Mine augenblicklich beginnen. Die entsprechende Finanzierung über 60 Mio. CAD stünde bereit. Einem Deal mit Glencore steht nichts mehr im Weg.
Wir behalten die weitere Entwicklung aufmerksam im Auge.
Mehr zum Thema: Cerro de Pasco Resources strebt fairen Deal mit Glencore an
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