Gold gänzt stärker denn je
Vielen Anlegern ist nicht bewusst, welche entscheidende Wendung die Notenbanken in den vergangenen Jahren vollzogen haben. Sie haben vor allem in den späten 1990er Jahren ihre Goldreserven reduziert, um mit den Erlösen Staatsanleihen zu kaufen, denn Gold bringt bekanntlich keine Zinsen. Dieses Verhalten hat dazu geführt, dass die Bank of England es geschafft hat, sich ausgerechnet zum Tiefstkurs von ihrem Gold zu trennen.
Seitdem sind die Notenbanken zunächst mit ihren Verkäufen vorsichtiger geworden und schließlich wieder zu Nettokäufern mutiert. Diese Bewegung hat sich gerade in den letzten Jahren deutlich verschärft. Insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine und die auf ihn folgenden Sanktionen sind zahlreiche Länder dazu übergegangen, sich von Staatsanleihen als Devisenreserven zu trennen und stattdessen Gold als Reserve einzulagern.
Vorreiter bei dieser Bewegung sind Russland und China. Russland hat bereits die Erfahrung gemacht, dass es als Folge der Sanktionen auf sein im Ausland verwahrtes Geld nicht zugreifen konnte und China kann sich an den Fingern einer Hand abzählen, dass ihm ein ähnliches Schicksal droht, sollte es beispielsweise in der Taiwanfrage zu einer kriegerischen Auseinandersetzung kommen.
Die Abkehr vom US-Dollar und von den Staatsanleihen ist gleichzeitig eine Hinwendung zum Gold
Der Blick auf Gold hat sich somit erneut gewandelt. Führte die Finanzkrise „nur“ dazu, kein weiteres Gold mehr zu verkaufen, ist die Lage heute so, dass die Notenbanken aktiv danach streben, mehr Gold und weniger Papiergeld, also reine Zahlungsversprechen aus dem Ausland, besitzen zu wollen. Schien es in den späten 1990er Jahren noch so, als sei das Gold nur noch auf ein barbarisches Relikt zusammengeschrumpft und habe seinen Stand als Tier-1-Vermögenswert verloren, strahlt sein Glanz heute stärker denn je.
Die Verschuldung der USA hatte Ende der 1990er Jahre unter Präsident Bill Clintion noch nicht einmal die Schwelle von einer Billion US-Dollar überschritten. Heute stehen die Vereinigten Staaten mit mehr als 35 Billionen US-Dollar bei ihren eigenen Bürgern aber vor allem beim Ausland in der Kreide. Ob diese gigantische Schuld jemals beglichen werden kann, ist eine spannende Frage.
Beantwortet wird sie von vielen Notenbanken derzeit mit dem Verkauf von Staatsanleihen und dem Kauf von Gold. Es ist eine klare Antwort, vor allem wenn man den Schritt unter der Prämisse der biblischen Mahnung „An ihren Taten werdet ihr sie erkennen“ betrachtet. Diese Taten sprechen eine sehr eindeutige Sprache und mit jeder Unze Gold, die vom Markt genommen wird, verschärft sich das Problem des US-Dollars und all der anderen Papierwährungen.
Gold und Silber sind Währungen ohne Fehl und Tadel
Schlimm genug, dass sie nun von den Notenbankern selbst verschmäht werden. Noch schlimmer ist allerdings, dass niemand etwas gegen diese Entwicklung tun kann. Selbst militärischer Druck wäre am Ende kontraproduktiv und würde die Abkehr von den Papierwährungen nur noch beschleunigen und verstärken. Die eine oder andere Staatsanleihe würde als Folge eines solchen militärischen Drucks wohl doch noch gekauft werden, doch jeder der diesen Druck bemerkt, würde sich umgehend entgegengesetzt positionieren und danach streben, in bleibende Werte zu investieren.
US-Dollar, Euro, Yen und selbst der von den Anlegern hochgeschätzte Schweizer Franken sind damit hochgradig gefährdet. Ihr Wert gründet fast nur noch auf Vertrauen. Das wenige Gold, das noch im Hintergrund steht, kann vernachlässigt werden, denn würde eine hohe Golddeckung von Euro, Yen und US-Dollar angestrebt, müsste der Goldpreis bei den aktuell ausgegebenen Geldmengen schlagartig auf 20.000 US-Dollar ansteigen.
Zu erwarten ist damit, dass viele der US-Dollars, Euros und Yen, die derzeit noch vom Ausland gehalten werden, früher oder später zu ihrem Ursprung zurückkehren werden. Angekommen in dem Land oder in der Währungszone in der sie erschaffen wurden, werden sie hier nichts anderes als eine extrem hohe Inflation auslösen. Auch sie wird nicht über Nacht kommen, aber sie wird die globale Verschiebung hin zum Gold und auch zum Silber als dem Gold des kleinen Mannes nochmals verstärken.
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