Das gibt es nur äußerst selten: Die London Metal Exchange (LME) setzte am heutigen Dienstag den Handel mit dem Batteriemetall Nickel aus, nachdem der Preis sich auf 100.000 USD pro Tonne verdoppelt hatte! Befeuert wurde die Rallye durch die Eindeckung von Short-Positionen, nachdem Sanktionen des Westens drohen, das Nickelangebot aus Russland zu unterbrechen, hieß es.
Der Eingriff der LME in den Handel unterstreicht eindrücklich die Panik am Markt, die durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöst wurde, sodass Nickelkäufer nun versuchen, sich das zur Herstellung von Edelstahl und in der Produktion von Batterien für Elektromobile verwendete Metall um fast jeden Preis zu besorgen.
Wie die Börse mitteilte, habe man die Entscheidung für den drastischen Schritt aus Gründen der Marktordnung getroffen. Man denke sogar über eine Schließung für mehrere Tage nach. Die LME werde den Markt sobald wie möglich darüber unterrichten, wann und wie der Handel wieder aufgenommen werde, wurde verlautbart.
Der Preis für Nickel zur Auslieferung in drei Monaten hatte sich am heutigen Dienstag auf 101.365 USD pro Tonne verdoppelt, bevor der Handel ausgesetzt wurde. Die Unsicherheit aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine und die bisher bereits verhängten Sanktionen verstärkten die Preisentwicklung in einem auf Grund niedriger Lagerbestände bereits angespannten Markt.
Wie die Analysten von JPMorgan ausführten, liefert Russland nicht nur ca. 10% des globalen Nickelangebots, sondern ist auch die russische Norilsk Nickel (WKN A140M9) mit 15 – 20% der größte Lieferant batteriefähigen Nickels der Welt.
Von dieser dramatischen Entwicklung kann offenbar auch die kanadische Group Ten Metals (WKN A2AN4B / TSXV PGE) profitieren, die erst gestern starke Bohrergebnisse von ihrem polymetallischen Stillwater West in Montana vorlegte. Darunter 369 Meter mit durchschnittlich 0,22 Prozent Nickeläquivalent. Von 92,2 bis in 207,6 Meter Tiefe konnte sogar ein Teilstück von 115 Metern Länge identifiziert werden, das mit 0,37 Prozent Nickeläquivalent vererzt war! (Wir berichteten)
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