Asiatische Gold-ETF-Käufe weiter stark
Gold leitete den Juni mit einem scharfen Rückgang ein, der stärksten Korrektur seit ungefähr zwei Jahren. Doch noch im Mai waren auch positive Entwicklungen zu beobachten. Angaben der Interessenvereinigung Word Gold Council (WGC) zufolge fand das Edelmetall nämlich wieder mehr neue Investoren.
Denn der WGC analysierte die Entwicklung bei ETFs (an der Börse handelbaren Fonds), die mit physischem Gold hinterlegt sind, und kam zu dem Schluss, dass die Mittelflüsse weltweit im vergangenen Monat in den positiven Bereich drehten. Was bedeutet, dass Gold-ETFs zum ersten Mal nach 12 Monaten mit Abflüssen in Folge wieder Mittelzuflüsse verbuchten.
Wie die Experten allerdings auch ausführten, liegt die Investmentnachfrage nach Gold weiterhin auf niedrigem Niveau. Durch die Erholung der ETF-Nachfrage im Mai stiegen die Gesamtgoldbestände der Fonds zwar auf 3.088 Tonne, so der WGC, doch würden sie damit weiterhin um 8,2% unterhalb des Durchschnittswertes aus dem Jahr 2023 liegen.
Nur Nordamerika mit leichten Mittelabflüssen
Dem World Gold Council zufolge steigt die Nachfrage nach Investments in solches „Papiergold“ in Asien schon seit einiger Zeit und weiterhin und auch die Nachfrage in Europa sei im letzten Monat in den positiven Bereich gedreht. Allerdings war das Interesse an Gold als Anlage in Nordamerika im Mai laut dem Bericht leicht negativ. In Zahlen bedeutete das, dass die in Nordamerika gehandelten Gold-ETFs im Mai einen Nettoabfluss von 2,3 Tonnen Gold im Gegenwert von 139 Mio. USD verzeichneten.
Wie der WGC weiter berichtete, lagen die Mittelabflüsse im vergangenen Monat allerdings auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2019. Auf das Jahr gesehen ergebe sich damit ein Rückgang der nordamerikanischen Gold-ETF-Bestände um über 69 Tonnen des gelben Metalls bzw. 4,3 Mrd. USD.
In Europa, so der WGC, seien die ETF-Bestände hingegen um 5,6 Tonnen (287 Mio. USD) gestiegen. Mittelabflüsse waren allerdings in Großbritannien zu verzeichnen.
In Nordamerika, so die Experten, hätten zwar die geopolitischen Unsicherheiten eine gewisse Nachfrage nach Gold als Sicherem Hafen ausgelöst. Allerdings hätte die weiter restriktive Geldpolitik der US-Notenbank, die entgegen vielen Erwartungen den Leitzins noch nicht gesenkt hat, zu Verkaufsdruck geführt.
In Europa bzw. der Euro-Zone seien die Mittelzuflüsse in Gold-ETFs vor allem durch die Erwartungen einer Zinssenkung durch die EZB Anfang Juni, die dann auch erfolgte, getrieben worden. In Deutschland beispielsweise hätten die Gold-Fonds im Mai zum zweiten Mal dieses Jahr Mittelzuflüsse verzeichnet, während in der Schweiz das erste Mal seit Juli 2023 Mittelzuflüsse in Gold-ETFs zu beobachten gewesen seien, so der WGC.
Asiatische Nachfrage weiter im Aufwind
Die Goldnachfrage in Asien ist im Vergleich zum Gesamtmarkt eher kleiner, rückte aber in den Fokus, da – angeführt von China – die Nachfrage nach mit physischem Gold hinterlegten ETFs 15 Monate in Folge stieg. Letzten Monat verzeichneten z.B. die asiatischen Fonds Zuflüsse von 5 Tonnen Gold im Wert von 398 Mio. USD. Vor allem der Anstieg des Goldpreises an asiatischen Märkten und die anhaltende Schwäche der lokalen Währungen wurden vom WGC als Gründe für die anhaltend hohe Nachfrage ausgemacht.
Wichtige Preismarke zunächst gehalten
Marktbeobachter weisen darauf hin, dass die verbesserte Investmentnachfrage nach Gold damit zusammenfiel, dass das Edelmetall nach dem starken Rückgang vom Allzeithoch aus die Marke von 2.300 USD pro Unze erst einmal halten konnte und weiter hält.
Immer mehr Analysten gehen mittlerweile davon aus, dass die Gold-Investmentnachfrage im Laufe des Jahres noch weiter zunehmen dürfte, wenn die US-Notenbank dann doch vor Ende des Jahres einen neuen Zinssenkungszyklus einleitet. Davon, so viele Experten, werde sich die Fed auch durch die auf den ersten Blick deutlich stärker als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten nicht abhalten lassen. Denn bei genauerer Betrachtung sei im Mai vor allem die Zahl der Teilzeitstellen gestiegen.
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