Silber nach wie vor mit Potenzial

Der Widerstand bei 2.400 USD hat sich für den Goldpreis als „solide“ erwiesen. Dennoch dürfte nach Ansicht von Analysten keine größere Korrektur anstehen. Nitesh Shah, Leiter Research bei WisdomTree, erklärte im Gespräch mit Kitco News, dass die unstillbare Nachfrage der Zentralbanken den Goldmarkt verändert habe und starke Unterstützung für das Edelmetall biete.

Laut dem Experten kümmern sich die Notenbanken weniger um die aktuellen Preise, könnten aber dennoch strategische Käufe tätigen. Seiner Ansicht nach werden Fed & Co. bei jedem Preisrückgang kaufen. Möglicherweise in etwas geringerem Umfang angesichts des nach wie vor hohen Goldpreisniveaus, doch sei auch den Notenbankern bewusst, dass sie sich jetzt weiteres Gold sichern müssen, um sich vor Jahresende niedrigere Preise zu sichern.

Chinesische Privatnachfrage weiter stark

Neben der Zentralbanknachfrage hat der Analyst die robuste Nachfrage von Seiten chinesischer Privatanleger auf dem aktuellen Goldpreisniveau als solide Unterstützung ausgemacht. Es sei wenig verwunderlich fügte er in dem Gespräch mit Kitco News an, dass die chinesischen Verbraucher Gold fast im gleichen Tempo wie die People’s Bank of China kaufen würden, da es ihnen an Alternativen mangele. Denn selbst wenn Gold teuer sei, laufe es doch besser als Aktien oder der Immobilienmarkt, so Shah.

Bei WisdomTree ist man zwar für den Rest des Jahres bullish für Gold, aber auch der Ansicht, dass derzeit – noch – der Auslöser für einen weiteren Anlauf auf neue Hochs fehlt. Bislang führe die abwartende Haltung der US-Notenbank dazu, dass viele Marktteilnehmer dem Goldmarkt noch fernblieben, hieß es.

Allerdings, so Shah weiter, dürfte sich das vehement ändern, sobald die Fed signalisiert, dass sie bereit ist die Zinsen zu senken und einen neuen Zinssenkungszyklus anzustoßen. Bisher habe sich die Fed in dieser Hinsicht zurückgehalten, da die Inflation sich widerspenstig auf erhöhtem Niveau halte. Laut dem CME FedWatch Tool geht man am Goldmarkt aber nicht davon aus, dass die Zinsen den Sommer über unverändert bleiben. Aktuell sehen die Märkte eine 50%-Chance auf eine Zinssenkung im September.

Auch nach Ansicht von Shah wird der US-Notenbank nichts anderes übrigbleiben, als Richtung Jahresende die Zinsen zu senken. Denn dann werde sich das Wachstum der US-Wirtschaft voraussichtlich abschwächen. Bis dahin allerdings dürfte der Goldpreis in einem neuen Konsolidierungskanal gefangen bleiben.

Auch Silber mit Potenzial

Neben Gold sieht der Analyst auch bei Silber Potenzial. Denn selbst wenn das Wachstum der Weltwirtschaft sich verlangsame, werde die Nachfrage nach Silber sich widerstandsfähig zeigen, da das Metall für viele, unterschiedliche Sektoren von entscheidender Bedeutung sei.

So sei Silber zum Beispiel unverzichtbar für den Bereich der Solarenergie aber auch die wachsende Elektrifizierung der Weltwirtschaft werde mehr Silber benötigen, hieß es. Je mehr elektrische Kontakte eine Anwendung aufweise, desto mehr Silber sei nötig, führte Shah gegenüber Kitco aus. Und schließlich laufe gerade die KI-Revolution. Und im Zuge dessen, dass der Energieverbrauch von der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas zu Wind- und Solarenergie übergehe, würden mehr elektrische Kontakte benötigt, also auch mehr Silber, so der Experte.

Zudem habe ein Wiedererstarken des Anlegerinteresses an Silber das Edelmetall mittlerweile aus dem Schatten des großen Bruders Gold heraustreten lassen. Der Silberpreis notiert weiterhin nahe seines Elfjahreshochs über 32 USD pro Unze. Mittlerweile ist die Gold-Silber-Ratio, die anzeigt, wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold zu kaufen, so auf 73 zurückgefallen. Den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren.

Das Umfeld für Silber sei zwar positiv, so der WisdomTree-Analyst, doch richte sich der Silbermarkt immer noch stark nach der Entwicklung im Gold. Silber könne zwar einer sich abschwächenden Wirtschaft widerstehen, doch bei erhöhten geopolitischen Risiken und Angst im Markt sei nach wie vor Gold der wahre Sichere Hafen.


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