FYI Resources (ASX: FYI; FRA: SDL) hat die von Alcoa im Rahmen seiner Due Diligence geforderten gemeinsamen Pilottests zur Herstellung von hochreinem Aluminiumoxid (High Purity Alumina, HPA) mit Bravour gemeistert. Der Prüfling (FYI) dürfte die Erwartungen des Prüfers (Alcoa) sogar noch übertroffen haben. Denn es ist auf Anhieb gleich mehrfach gelungen, HPA mit einer Reinheit von 5N (99,999 %) zu produzieren.
Dabei war dies, wie Managing Roland Hill heute auf Nachfrage erklärte, gar nicht das vorrangige Ziel der Tests. Hill wörtlich: „We were just doing our job.“ Mit Rücksicht auf Alcoa hat FYI wohl auf die Headline mit dem triumphalen Stichwort „5N“ verzichtet, da eine von vier Proben den Durchschnitt auf bloße 99,9986% gedrückt hat. Drei Proben erzielten allerdings 99,999%. Damit steht ab heute fest: FYI ist in der Lage, zuverlässig und wiederholbar HPA mit einer Qualität von 5N Al2O3zu produzieren. Bei einer Prüfung, bei der nur 4N gefragt war, verdient das wohl eine Auszeichnung mit Sternchen. Eine zentrale Bedingung für ein mögliches Joint Venture mit Alcoa wurde demnach erreicht.
Ein Punkt in der heutigen Meldung lässt besonders aufhorchen. Offenbar wurde bei den Tests nicht ausschließlich Material aus der Kaolin-Lagerstätte Cadoux von FYI Resources verarbeitet. Vielmehr ist die Rede von „alternative feedstock“, den Alcoa selbst beigesteuert hat. Die Pressemeldung geht hier nicht weiter ins Detail. Entsprechend bleibt Raum für Spekulation: Bestenfalls könnte die Verwendung von alternativem Rohmaterial positive Auswirkungen auf die operativen Kosten beim Betrieb haben.
Das Memorandum of Understanding, das Alcoa und FYI Resources im September vergangenen Jahres unterzeichnet haben, sieht als weitere Schritte der Due Diligence die Ausarbeitung einer optimierten Ingenieursplanung sowie, auf dieser Grundlage, schließlich eine Neubewertung der ökonomischen Rahmendaten vor. Es dürfte daher in Kürze eine aktualisierte Kurzfassung der wichtigsten wirtschaftlichen Daten aus der Machbarkeitsstudie geben.
Zur Erinnerung: FYI hatte seinerzeit sehr konservativ gerechnet und bei der Kalkulation des Nettobarwerts (NPV) – im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern – eine Abzinsung von 10 Prozent (Wettbewerber 8%) zugrunde gelegt. Allein schon durch die Veränderung dieses Risikoparameters könnte sich der NPV erheblich verändern. Andere denkbare positive Stellschrauben sind die Berücksichtigung eines bestimmten Prozentsatzes von 5N-in der Produktion, ggf. verbesserte operative Kosten und natürlich die Skalierung auf größere Mengen. All diese Variablen liegen jetzt wohl bei den Alcoa-Ingenieuren auf dem Tisch.
Marktführerschaft von Alcoa auch bei HPA denkbar?
Alcoa dominiert den Markt für konventionelles Aluminiumoxid. Mit einer Jahresproduktion von rund 17 Mio. Tonnen Al2O3 mit durchschnittlich 99,5prozentiger Reinheit bedient Alcoa Schätzungen zufolge mehr als 40 Prozent des Weltmarktes. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Alcoa beim Nischenmarkt HPA eine ähnlich führende Rolle anstrebt. Die Jahresproduktion in diesem kleinen, aber margenstarken Markt für 4N HPA liegt derzeit gerade einmal bei 60.000 Tonnen pro Jahr. Allerdings erwarten Marktbeobachter wie Benchmark Minerals und CRU in den kommenden Jahren zweistellige Zuwachsraten, sodass bereits 2025 die Nachfrage auf 140.000 Tonnen oder sogar auf 270.000 Tonnen (CRU) steigen könnte.
Abbildung 1: Schon 2022 rechnen die Analysten von CRU mit einem Marktvolumen von 4,5 Mrd. USD für 4N Al2O3. Der HPA-Markt soll in den nächsten Jahren zweistellig wachsen.
Legt man die Produktionszahlen der letztjährigen Machbarkeitsstudie von FYI zugrunde, dann sollte die geplante Anlage 8.000 Tonnen produzieren. Sie würde also bei einem angenommenen Produktionsbeginn 2023 gerade einmal rund 10 Prozent des Marktes abdecken. Im Jahr 2025 würden die 8.000 Tonnen Jahresproduktion freilich nur noch rund 6 Prozent des Marktes abdecken. Man darf bezweifeln, ob dieser Marktanteil dem Anspruch von Alcoa auf Marktführerschaft gerecht würde. Wenn die HPA-Wachstumsprogosen sich erfüllen, scheint der HPA-Markt erst ganz am Anfang zu stehen.
Die Ergebnisse von FYI scheinen nahe zu legen, dass der HPA-Markt sich künftig weiter differenzieren könnte. Statt einfach nur 4N Al2O3 zu liefern, könnte sich mit zunehmender Expertise – auch auf Seiten der Kunden und Off-Taker – ein Markt entwickeln, der differenzierte Produktqualitäten bis hin zur dritten Nachkommastelle berücksichtigt. FYI könnte in diesem Zukunftsmarkt eine feste Größe werden.
Fürs Erste hat FYI weitere HPA-Muster aus der Pilotproduktion an mehrere potenzielle Kunden zur weiteren Produktqualifizierung versandt – insbesondere in Richtung der Märkte für LED-Beleuchtung und Lithium-Ionen-Batterien (LiB). Parallel zur Due Diligence mit Alcoa arbeitet FYI seit geraumer Zeit am Abschluss einer oder mehrerer Off-Take Vereinbarungen. Die Kunden dürften ein großes Interesse an der Sicherung ihrer Lieferketten haben. China ist derzeit der dominante Lieferant von HPA – freilich auf der Basis von Bauxit als Rohstoff.
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