Rocket Lab und AST SpaceMobile wollen von dieser Entwicklung profitieren

Die Firmenstrategie von Rocket Lab (NASDAQ: RKLB, WKN: A3CY7P) besteht darin, nicht nur einzelne Module des Raumfahrtgeschäfts zu entwickeln, sondern vom Start der Raketen bis zum Datenmanagement aus dem All alle Komponenten der Wertschöpfungskette abzudecken. AST SpaceMobile (NASDAQ: ASTS, WKN: A3CL8W) wiederum verfolgt das Ziel, Funklöcher aus unserem Alltag zu verbannen, indem ein für jedes Handy leicht erreichbares satellitengestütztes Verbindungssystem zur Verfügung gestellt wird. Beides hört sich im ersten Moment nach teuren Ambitionen und einem engen Markt an. Doch dieser Eindruck ist falsch, denn der Weltraum wird gerade als Wirtschaftsstandort erschlossen und die Weltraumwirtschaft soll in den nächsten zehn Jahren auf ein Volumen von 1,8 Billionen US-Dollar anwachsen.

Damit nähert sich die Weltraumwirtschaft einer neuen Grenze. Sie macht deutlich, dass Technologien, die auf Satelliten und Raketen beruhen, nicht nur immer häufiger eingesetzt, sondern auch die gewünschten Profite abwerfen werden. Wäre es anders, würde zwar auch weiterhin staatlich subventionierte Forschung im All betrieben werden, doch niemand käme in den Sinn einen Wirtschaftszweig auf- und auszubauen, der bis 2035 auf ein Volumen von 1,8 Billionen US-Dollar anwachsen könnte.

Möglich ist diese Entwicklung deshalb, weil moderne Weltraumtechnologien mittlerweile so breit aufgestellt sind, dass sie vielen Interessengruppen eine breite Palette von Vorteilen bieten. Zu diesen Interessengruppen gehören auch ganz klassische Sektoren wie der Einzelhandel, Konsumgüter oder Lifestyleprodukte. Aber auch die Lieferketten und das Transportgewerbe sowie der Katastrophenschutz profitieren von den Angeboten aus dem All.

Sinkende Kosten sind ein starker Treiber

Ein treibender Faktor innerhalb dieser Entwicklung sind die sinkenden Kosten. Sie steigern die Zugänglichkeit zu diesen Technologien und beflügeln damit ihren universellen Einsatz. Damit ist zu erwarten, dass die Weltraumtechnologie unser Leben in den nächsten zehn Jahren ähnlich stark beeinflussen und verändern wird, wie es die Computer in den 1980er Jahren, das Internet in den späten 1990er Jahren und das Smartphone ab 2007 getan haben.

Die Schätzung, dass die Branche bis zur Mitte der nächsten Dekade auf 1,8 Billionen US-Dollar anwachsen wird, geht vom Weltwirtschaftsforum aus, das in enger Zusammenarbeit mit McKinsey eine umfangreiche Studie erstellt hat, in der die wichtigsten Entwicklungen für die Raumfahrt und die angrenzenden Bereiche in den nächsten zehn Jahren skizziert werden.

Mitgearbeitet an diesem Bericht haben nicht nur Experten aus der Raumfahrt selbst, sondern ebenso auch Fachleute aus anderen Branchen. So war es möglich, ein detailliertes Bild sowohl von der Entwicklung der Raumfahrttechnologie selbst wie auch von ihren Auswirkungen auf andere Sektoren zu zeichnen.

Vier Hauptentwicklungslinien zeichnen sich ab

Vier Hauptentwicklungslinien kristallisieren sich dabei heraus. Die Erste ist, dass die Raumfahrt einen immer größeren Teil der Weltwirtschaft ausmachen wird. Erkennbar ist dies am starken jährlichen Wachstum der Branche, die 2023 „nur“ auf ein Volumen von 630 Milliarden US-Dollar kam, durch ein jährliches Wachstum von neun Prozent bis 2035 jedoch auf 1,8 Billionen US-Dollar anwachsen soll. Starke Treiber dieses Wachstums werden weltraumgestützte Technologien wie Kommunikation, Ortung, Navigation, Zeitmessung und Erdbeobachtung sein, also jene Geschäftsbereiche, mit denen auch Rocket Lab und AST SpaceMobile ihr Geld verdienen wollen.

Eine zweite wichtige Entwicklungslinie wird sein, dass die Auswirkungen der verschiedenen Tätigkeiten im All zunehmend über den Weltraum selbst hinausgehen werden. Dies wird dadurch geschehen, dass Dienstleistungen wie beispielsweise Fahrdienst-Apps zunehmende mit Technologien aus dem All kombiniert werden.

Im Weltraum selbst wird es immer mehr darum gehen, Menschen und Güter mit einander zu verbinden. Dies ist die dritte Entwicklungslinie, die zum Tragen kommen wird. Die Experten erwarten, dass die fünf Sektoren Lieferketten und Transport, Lebensmittel und Getränke, Einzelhandel, Verteidigung und digitale Kommunikation bis 2035 etwa 60% der gesamten globalen Weltraumwirtschaft ausmachen werden.

Profitieren vom Weltraum werden allerdings nicht nur diese Bereich. Auch bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Katastrophen und humanitäre Maßnahmen wird Technik aus dem All eine immer größere Rolle spielen. Die Rendite der Raumfahrt wird damit nicht nur eine finanzielle sein, sondern weit über diesen Aspekt hinausgehen.

Die Zahl der Starts steigt rasant an, während die Kosten massiv sinken

Durch sinkende Startkosten, von denen vor allem Rocket Lab seine Kunden profitieren lassen will, und fortlaufende kommerzielle Innovationen wie sie AST SpaceMobile anstrebt, wird der Weltraum immer attraktiver. Erkennbar ist diese Entwicklung schon seit einigen Jahren, denn während die Anzahl der pro Jahr gestarteten Satelliten um 50% gesteigert werden konnte, sind die Startkosten in den letzten zwanzig Jahren um das Zehnfache gesunken. Wobei niedrigere Kosten wieder mehr Starts ermöglichen, sodass sich beide Effekte gegenseitig begünstigen.

Gesunken sind auch die Kosten für den Datenverkehr. Sie sind für die Konnektivität von entscheidender Bedeutung und machen erst Telefonate via Satellit, wie sie AST SpaceMobile anbietet, möglich und bezahlbar. Darüber hinaus wird die Technologie für Megaraketen bis zum Beginn der 2030er Jahre entwickelt und allgemein verfügbar sein. Dadurch werden die Startkosten nochmals deutlich sinken, was das Wachstum der Branche weiter beflügeln sollte.

Dabei sind die Investitionen schon in den Jahren 2021 und 2022 mit mehr als 70 Milliarden US-Dollar auf neue Allzeithochs gestiegen. Doch dies ist erst der Anfang, denn die Experten schätzen, dass allein der Markt für Weltraumtourismus bis 2035 auf etwa vier bis sechs Milliarden US-Dollar ansteigen wird. Dabei soll der Löwenanteil der Einnahmen aus den Aufenthalten von vermögenden Personen im All und vom Aufenthalt von Personen an Bord von Raumstationen stammen.

Damit wird deutlich, dass die Raumfahrt ähnlich wie das Internet vor rund 30 Jahren das Potential hat, unsere Welt grundlegend zu verändern. Rocket Lab und AST SpaceMobile sind zwei der ganz frühen Pionieren, die sich zum Ziel gesetzt haben, von dieser spannenden Entwicklung von Anfang an zu profitieren.

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