Der Silberpreis hat nach wie vor Mühe, die entscheidende Unterstützung bei 36 USD pro Unze zu halten, während der Goldpreis nach wie vor um die Marke von 3.300 USD pro Unze schwankt. Einige Analysten aber glauben, dass der Silberpreis noch viel Luft nach oben hat und sich erst einmal von der Goldpreisentwicklung absetzen könnte.
Die Experten von Natixis erwarten nämlich, dass Silber im zweiten Halbjahr 2025 noch einmal besser laufen wird als der große Bruder Gold. Den Analysten zufolge dürft der Silberpreis zum Jahresende auf rund 38 USD je Unze steigen, während Gold bis dahin bei 3.250 USD pro Unze eher auf der Stelle treten dürfte.
Natixis rechnet damit, dass sich der Silberpreis deutlich vom Goldpreis abkoppeln wird. Die Korrelation zwischen den beiden Edelmetallen habe historisch mit 0,8 auf sehr hohem Niveau gelegen. Seit Anfang 2025 aber sei dieser Wert auf 0,55 gefallen, was nach Ansicht der Experten den Silberpreis stützen dürfte. Silber sollte, erklären die Analysten, nun deutlich weniger davon beeinflusst werden, wie sich der Goldpreis entwickelt.
In den vergangenen zwei Jahren hatte die Goldpreisperformance die Silberperformance deutlich übertroffen, was vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheit und geopolitische Turbulenzen zurückzuführen war. Allerdings hat dieser Abstand seit Mai begonnen, sich zu verringern, da viele Anleger innerhalb des Edelmetallsektors größeres Potenzial bei Silber sahen und sehen.
Nachfrage nach Silber aus dem Solarsektor nähert sich 20% Marke
Für die Zukunft sieht man bei Natixis in der Industrienachfrage den wichtigsten Faktor für eine starke Silberperformance. Diese mache mittlerweile 59% des globalen Silberverbrauchs aus nach nur 51,5% noch im Jahr 2019. Ein großer Teil dieser Nachfrage stamme dabei aus dem Silberbedarf der Erneuerbaren Energien. So sei der Anteil der Nachfrage aus dem Solarsektor an der Gesamtnachfrage nach dem Edelmetall von 6% im Jahr 2015 auf 16% im Jahr 2023 gestiegen und nähere sich für 2024 der Marke von 20% an!
Darin allerdings sehen die Analysten auch das Hauptrisiko für den Silberpreis. Sollte sich nämlich das Energiewendenarrativ abschwächen, der Übergang zu grünen Energien sich verlangsamen, könnte das den Silberpreis stark unter Druck setzen, hieß es. In dieser Hinsicht könnte auch eine neue, derzeit im US-Senat anhängige Gesetzesvorlage die Silbernachfrage dämpfen, die eine neue Steuer auf Wind- und Solarenergieprojekte vorsieht, die nach dem 31. Dezember 2027 abgeschlossen werden – außer die Projektentwickler können nachweisen, dass sie keine chinesischen Komponenten verwenden.