Der Goldpreis notiert nach wie vor über der Marke von 3.300 USD pro Unze, während sich Silber über 36 USD hält. Bei Vermögensverwalter Sprott ist man der Ansicht, dass beide Edelmetalle noch Luft nach oben haben.
Das erklärten die Experten in einem Interview mit Kitco News, wobei sie auch betonten, dass Silber aktuell etwas mehr Aufmerksamkeit verdiene. Aktuell nämlich liegt das Verhältnis von Gold zu Silber bei unter 92, was einen klaren Rückgang im Vergleich zu den Mehrjahreshochs von mehr als 100 aus dem April dieses Jahres darstellt.
Die Angst vor einer globalen Rezession sinke und auch die Spannungen in den Handelsbeziehungen würden zurückgehen, hieß es. Das stärke die zyklische Nachfrage nach Silber aus der Industrie, während Gold weiterhin konsolidiere. Laut Sprott sollten aber sowohl Gold als auch Silber weiter steigen, da Privatanleger auch weiterhin nach Anlagemöglichkeiten suchen, um ihr Vermögen und ihre Kaufkraft zu schützen.
Kurzfristig für Silber optimistischer
Kurzfristig sei man für Silber auch etwas optimistischer, da das Metall noch Aufholbedarf im Vergleich zum großen Bruder Gold habe. Silber werde im Gegensatz zu Gold zwar von den Notenbanken weltweit nicht als Reserve gehalten, stelle aber für Privatanleger weiterhin ein wichtiges monetäres Metall dar.
Viele Anleger würden sich zwar auf die Industrienachfrage konzentrieren, diese mache aktuell rund 60% des Marktes aus und sorge weiterhin für ein erhebliches Angebotsdefizit, doch dürfe man die bedeuten Rolle des Edelmetalls als Sachwert nicht vergessen. Denn die steigende Staatsverschuldung führe weltweit zu Länderrisiken für die Wirtschaft, hieß es von den Sprott-Experten weiter. Und genau diese Risiken würden zunehmend Beachtung finden, sodass Anleger Staatsanleihen meiden und sich alternativen monetären Vermögenswerten zuwenden würden.
Da Gold aber bereits einen starken Anstieg hinter sich habe und weiterhin über 3.300 USD pro Unze koste, würden Anleger beginnen, den Wert im Silber zu sehen. Deshalb erwarten die Analysten, dass der Goldpreis seine Rallye fortsetzt und Silber mit sich zieht – egal, ob z.B. die industrielle Nachfrage durch die wirtschaftlichen Aktivitäten beeinflusst werde.
US-Verschuldung steigt auf mehr als 37 Billionen Dollar
Wie Sprott warnt, steige die US-Verschuldung auf mehr als 37 Mrd. USD und der US-Senat habe gerade ein Gesetz verabschiedet, das das Defizit in den kommenden zehn Jahren um noch einmal 3 Billionen Dollar steigen lassen könnte. Jetzt wird das Gesetz noch im Repräsentantenhaus besprochen.
Laut den Experten könnte der Goldpreis den Sommer über um die Marke von 3.300 USD herum konsolidieren, während sich die Anleger an die höheren Preise gewöhnen. Die steigende Verschuldung aber, stelle ein erhebliches Risiko für die Aktienmärkte dar.
Vielfach werde erklärt, dass Gold überbewertet und zu stark gefragt sei, doch ist das gelbe Metall nach Ansicht der Sprott-Analysten auch nicht stärker gesucht als der S&P 500. Es gebe noch viele Anleger, die in den Edelmetallbereich eintreten könnten, vor allem verglichen mit dem Aktienmarkt. Und einige dieser Investoren würden vom Wert angezogen, der im Silber zu erkennen sei.