China zieht die Zügel bei den für die Hightech- und Rüstungsbranche (u.a.) so wichtigen Seltene Erden weiter an. Das Handelsministerium in Peking hat die bestehenden Ausfuhrbeschränkungen für Verarbeitungstechnologien konkretisiert und ausgeweitet. Erstmals wird ausdrücklich festgehalten, dass Auslandskunden aus dem Verteidigungssektor keine Genehmigungen erhalten und Anträge mit Bezug zu fortgeschrittenen Halbleitern nur noch im Einzelfall geprüft werden. Die Maßnahmen folgen auf im April eingeführte Regelungen und setzen die globalen Lieferketten für Seltene Erden erneut unter Druck – trotz zwischenzeitlicher Entspannung durch zusätzliche Exportlizenzen.
Was genau ändert sich bei den Exportregeln?
Kern der Anpassungen ist die Ausweitung der Technologiekontrollen rund um die Seltene Erden. Betroffen sind Verfahren zur Aufbereitung und Trennung der 17 Elemente ebenso wie die Fertigung von Permanentmagneten. Peking präzisiert, dass die Beschränkungen mehrere Magnettypen umfassen und auch bestimmte Baugruppen und Komponenten mit eingeschlossenen Magneten unter die Regeln fallen. Neu ist außerdem: Ausrüstungen und Technologien zum Recycling von Seltenen Erden werden nur noch mit Exportlizenz ausgeführt.
Mit der Klarstellung, wer als Endnutzer betrachtet wird, zieht China eine schärfere Linie. Militärische Abnehmer im Ausland sollen grundsätzlich keine Genehmigung erhalten. Anwendungen in der Halbleiterfertigung – etwa dort, wo Hochleistungsmagnete oder spezielle Legierungen in der Prozesskette eine Rolle spielen – werden künftig individuell bewertet. Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette müssen damit detaillierter belegen, wofür Materialien und Technologien eingesetzt werden, und verlängerte Bearbeitungszeiten einkalkulieren.
Warum Seltene Erden im Fokus stehen
Seltene Erden sind strategische Rohstoffe. Obwohl sie geologisch nicht extrem selten sind, ist ihre Gewinnung und Trennung komplex und kapitalintensiv. China dominiert seit Jahren die Weiterverarbeitung – nach gängigen Schätzungen stammt über 90 % der weltweit raffinierten Seltene Erden-Produkte und ein Großteil der Permanentmagnete aus dem Land. Besonders Neodym-Eisen-Bor-(NdFeB-)Magnete sind in Technologien vom Elektroauto über Windkraftanlagen bis hin zu Flugzeugtriebwerken und Radarsystemen unentbehrlich.
Die jetzt verschärften Regeln zielen weniger auf die Rohstoffförderung als auf die Know-how-Kontrolle in entscheidenden Prozessschritten. Genau hier liegt die Hebelwirkung: Wer die Technologien zur Trennung, Reinigung, Legierungsbildung und Magnetproduktion kontrolliert, bestimmt Tempo und Richtung globaler Industrien. Für Abnehmer bedeuten die Maßnahmen mehr Nachweis- und Compliance-Aufwand – vom Ursprung der Konzentrate über die Prozessroute bis zum finalen Einsatzgebiet.
Ucore Rare Metals: Im Zentrum des Geschehens
Mitten in dieser brisanten Situation befindet sich die kanadische Ucore Rare Metals (WKN A2QJQ4/ TSXV UCU), die eben über eine – den üblichen Verfahren überlegene – Methode zur Aufbereitung der Seltene Erden-Ausgangsmaterialien namens RapidSX verfügt! Bei Ucore hat man die sich jetzt immer mehr zuspitzende Lage bereits vor Jahren erkannt und bewusst entschlossen, sich als Teil einer westlichen Lieferkette für Seltene Erden zu etablieren. RapidSX übrigens ist nach Angaben des Unternehmens nicht nur schneller als die in China übliche Solvent Extraction (SX), sondern übt auch einen weniger negativen Einfluss auf die Umwelt aus.
Ucore plant, eine erste Produktionslinie schon im zweiten Halbjahr 2026 in Betrieb zu nehmen. In der Anlage im US-Bundesstaat Louisiana, die bereits mit insgesamt mehr als 22 Mio. USD vom US-Verteidigungsministerium gefördert wird, sollen dann nach und nach weitere Fertigungsstraßen in Betrieb gehen. Erst vor Kurzem meldete Ucore zudem eine Kooperation mit einem australischen Technologieunternehmen, die es erlauben soll, auch Material aus unterschiedlichsten Quellen wie z.B. Elektroschrott zu nutzen.
Fazit: Mit der erneuten Anpassung seiner Exportregeln verschiebt China den Schwerpunkt von der reinen Mengensteuerung hin zur technologischen Zugangskontrolle bei Seltene Erden. Das erhöht den Druck auf internationale Industrien, Herkunft und Einsatz von Materialien transparenter zu machen und alternative Bezugs- und Verarbeitungspfade aufzubauen. Und genau hier kommt Ucore Rare Metals ins Spiel. Die Aktie des Technologieunternehmens hat bereits deutlich profitiert, doch wir glauben, dass das Ende der Fahnenstange – auch wenn Ucore eine riskante Spekulation bleibt – noch nicht erreicht ist. Wir bleiben dran!

Die Ucore-Aktie ist 2025 um sensationelle 857,5% gestiegen! Quelle: TradingView