Wie eng FYI Resources Ltd. (ASX: FYI; FRA: SDL) und Alcoa Australia inzwischen zusammenarbeiten, lässt sich am besten daran ablesen, dass beide Partner sich regelmäßig mindestens einmal pro Woche treffen, um die Projektfortschritte zu besprechen. Das gesamte Team – vor allem auf Seiten von Alcoa – umfasst inzwischen nicht weniger als 30 Köpfe weltweit.
Gestützt auf diese geballte technische Expertise, die Marketingpower und nicht zuletzt auf die Finanzkraft des weltweiten Marktführers für Alumina-Produkte ist die australische FYI Resources Ltd. auf dem besten Weg, den exklusiven Platz als Markt-, Qualitäts- und Kostenführer im spezialisierten Markt für hochreines Aluminiumoxid mit mindestens 99,99prozentiger Reinheit (HPA) zu erobern. Im Oktober vergangenen Jahres haben die Partner einen detaillierten Entwicklungspfad in Richtung auf ein formales Joint Venture definiert, dessen einzelne Stufen sie aktuell abarbeiten. Für das volle Paket einschließlich einer Großproduktion ist Alcoa bereit, insgesamt 243 Mio. USD zu investieren, um 65 Prozent des Geschäfts zu erwerben. FYI behielte die übrigen 35 Prozent.
Die stille Arbeit am technischen Design einer Demonstrationsanlage oder auch vertrauliche (Vor)-Gespräche mit Offtake-Kunden liefern leider wenig Futter für ungeduldige Aktionäre. Ganz in der Logik von Smallcaps, die auf Newsflow angewiesen sind, ist der Kurs von FYI Resources seit der Bekanntgabe des Deals mit Alcoa gefallen. Der Börsenwert des Junior-Partners FYI ist von seinem Hoch bei rund 0,80 AUD (im Oktober 2021) auf bis zu 0,15 AUD gegangen! Der Markt wartet darauf, dass die Partner eine finale Investmententscheidung und für den formalen Vollzug eines Joint Ventures endgültig mitteilen. Vor dem Bau der ersten großen Produktionsanlage mit 9.000 Tonnen müsste eine Demonstrationsanlage mit geringeren Volumen beauftragt werden. Die finale Investitionsentscheidung (FID) für diese Demonstrationsanlage könnte noch in diesem Jahr fallen.
Wer braucht hochreines Aluminiumoxid?
Es gibt zwei große Wachstumstreiber für High Purtiy Alumina (HPA): Erstens den globalen Markt für keramisch beschichtete Batterieseparatoren und zweitens den Markt für monokristallines synthetisches Saphirglas, das u.a. für Micro-LEDs verwendet wird. Beide Märkte wachsen extrem schnell. Experten erwarten, dass der Markt für keramisch beschichtete Separatoren bis 2028 auf 7,89 Mrd. USD wachsen wird, was einem jährlichen Wachstum von 25,3% entspricht. Der Markt für Mikro LEDs, die bspw. in TV-Geräten der nächsten Generation verbaut werden, wächst sogar um mehr als 75% pro Jahr. Die besondere Reinheit von HPA spielt bei beiden Anwendungen eine herausragende Rolle. Bei Wafern aus Saphirglas geht es um die Farblosigkeit, bei Batterieseparatoren können kleinste Verunreinigungen zu Leistungsverlust führen.
Fazit: FYI Resources war 2018 das erste Mal auf der Edelmetallmesse in München vertreten. Damals war das Unternehmen ein Start-Up mit einem schwer verständlichen Produkt und einem opaken Markt – ein Thema für Spezialisten und Technikfreaks. Vier Jahre später bietet sich ein völlig anderes Bild: Die erfolgreiche Machbarkeitsstudie hat Alcoa Australia zu dem oben beschriebenen Deal veranlasst. FYI erhielt den Vorzug vor anderen HPA-Wettbewerbern wohl auch deshalb, weil das Unternehmen seinen Prozess erfolgreich in einer Pilotanlage demonstrieren und verbessern konnte. Seit Oktober 2021 arbeiten Alcoa und FYI Hand in Hand an der Umsetzung des Businessplans. Alcoa hat ein nachvollziehbares das Interesse daran, seine Marktführerschaft jenseits der Commodity „Alumina“ (99,5% Reinheit) auf das margenstarke Geschäft mit dem High-End-Produkt HPA (99,99%) auszuweiten. Man darf dem produktionserfahrenen Alcoa-Team zutrauen, dass es die beeindruckenden Zahlen der FYI-Feasibilty inzwischen weiter verbessert hat. Schon die Studie von April 2021 lieferte bei 10.000 Tonnen pro Jahr einen NPV von 1 Milliarde USD, und bei rund 200 Mio. Capex jährlich 186 Mio. USD EBITDA. FYI könnte Alcoa die Eintrittskarte in ein exklusives und wachsendes Geschäft liefern, an dem beide profitieren. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte der beiden Partner.
FYI Resources (ASX: FYI; FRA: SDL) hat den früheren Alcoa Manager Raj Kandiah zum Head of Commercial bei FYI ernannt. Kandiah wird in der eigens für ihn geschaffenen Position für die globale Wachstumsstrategie von FYI Resources im Bereich hochreines Aluminiumoxid (HPA) sowie für das technische Produktmarketing verantwortlich sein. Kandiah war schon bei Alcoa Australia ein wichtiger Ansprechpartner für FYI. Der Wechsel zu FYI Resources war erst möglich, nachdem sich Alcoa und FYI vollständig getrennt haben.
Fazit: Das angekündigte HPA-Joint Venture zwischen FYI Resources und Alcoa Ltd. ist bekanntlich nicht zu Stande gekommen. Dabei war auf Seiten von Alcoa offenbar eine Menge Konzernpolitik im Spiel: Als Manager des gemeinsamen Projekts hatte Alcoa wichtige Meilensteine nicht geliefert. Außerdem hatte Alcoa am Ende offenbar einen völlig anderen zeitlichen Entwicklungshorizont für das Projekt vorgesehen als ursprünglich vereinbart worden war. FYI Managing Director Roland Hill musste im Frühjahr die Reißleine ziehen, obwohl er wusste, dass die Trennung von Alcoa nicht leicht zu kommunizieren sein würde. Hill hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass der Business Case für HPA intakt ist. Die globale Nachfrage nach dem Hightech-Produkt wächst und die technische Machbarkeit einer HPA-Aufbereitung auf der Basis von Kaolin war zuletzt noch in der Pressemeldung über Trennung von Alcoa bestätigt worden. Der Wechsel eines früheren Managers von Alcoa Australia sendet jetzt ein starkes Vertrauensvotum an den Markt, dass FYI Resources seinen Businessplan in Zukunft in eigener Regie verwirklichen kann. Es bleibt die Einsicht: Große Konzerne sind schwere Tanker und nicht die besten Innovatoren.
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