Das in Tansania aktive Explorations- und Entwicklungsunternehmen Lake Victoria Gold (TSXV: LVG; FRA: E1K) könnte möglicherweise wesentlich früher Cashflow aus der Goldproduktion erwirtschaften als bisher gedacht. Die jüngsten Überlegungen betreffen überraschenderweise nicht das Entwicklungsprojekt Imwelo, sondern das unternehmenseigene Tembo-Projekt in der Nachbarschaft von Barrick’s Weltklassemine Bulyanhulu, das erst vor wenigen Tagen die Bergbaulizenz erhalten hat. Wie das Unternehmen mitteilt, hat der Eigentümer einer lokalen Aufbereitungsanlage Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert!
Dessen privat betriebene Carbon-in-Pulp-Anlage (CIP) wurde vor Kurzem in Betrieb genommen, eine zweite, größere Anlage befindet sich im Bau. Nach dem Ausbau der Kapazität wird die Anlage voraussichtlich bis zu 620 Tonnen pro Tag (~30 t/h) verarbeiten können. Diese Anlage befindet sich auf einer Verarbeitungslizenz (PCL) innerhalb einer der Bergbaulizenz (ML) von Tembo. Der Eigentümer der PCL hat Interesse an der Gründung eines Joint Ventures bekundet, um Material aus der Tembo Bergbaulizenz abzubauen und zu verarbeiten. Derzeit wird eine unverbindliche Absichtserklärung ausgearbeitet, um die laufenden Gespräche zu leiten.
Lake Victoria weist darauf hin, dass sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium befinden. Ebenso macht das Unternehmen deutlich, dass sich die Überlegungen nicht auf eine Machbarkeitsstudie mit nachgewiesenen Mineralreserven (wie bei Imwelo) stützen, sondern eher dem pragmatischen Vorgehen im privaten Bergbau in Tansania entspricht. In der Vergangenheit wurde auf dem gesamten Tembo-Grundstück schon umfangreicher handwerklicher Bergbau betrieben, darunter flache Tagebau- und Untertagebauarbeiten sowie die Gewinnung von oberflächlichen Goldvorkommen. Diese historischen Arbeiten erfüllen naturgemäß nicht unter die Anforderungen des kanadischen Qualitätsstandards NI 43-101. Das Tembo-Projekt beherbergt aber mehrere vielversprechende Ziele, wobei bereits bedeutende oberflächennahe Goldabschnitte in Ngula 1, Nyakagwe East und Nyakagwe Village bestätigt wurden.
Marc Cernovitch, President und CEO von Lake Victoria Gold, kommentierte: „Diese potenzielle Partnerschaft könnte eine einzigartige Gelegenheit darstellen, frühzeitig eine Produktion in Tembo aufzubauen und gleichzeitig das Explorationspotenzial des Bezirks weiter erschließen. Wir wollen Tembo durch strategische Exploration und disziplinierte Projektentwicklung voranbringen.“
Fazit: Bei einem Goldpreis nahe 3.400 USD kann man sich leicht vorstellen, dass in Tansania ein neuer Goldrush im Gange ist. Lake Victoria Gold ist einer der ganz wenigen überlebenden Explorationsgesellschaften in Tansania. Durch seine Präsenz seit 2011 hat das Unternehmen extrem wertvolle Partnerschaften geknüpft. Seit Neuestem gehören dem größten privaten Bergbauunternehmen in Tansania, Taifa Mining, 10 Prozent an Lake Victoria. Vor diesem Hintergrund kann man verstehen, warum der Betreiber einer lokalen Aufbereitungsanlage an einer Zusammenarbeit mit Lake Victoria interessiert ist. Die Frage, die sich für Lake Victoria stellt, ist: Soll man den westlichen Weg zu Ende gehen und erst langwierig eine Machbarkeitsstudie finanzieren (womit?), oder soll man die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, wenn die lokalen Partner schlicht die Gunst der Stunde nutzen wollen und j e t z t Geld verdienen wollen? Lake Victoria Gold zeigt Mut, den unkonventionellen Weg zu gehen – warum nicht Bergbau in Tansania nach tansanischen Art betreiben, sofern die Sicherheit der Mitarbeiter und die Rücksicht auf Umwelt gewährleistet sind? Der Cashflow aus einer Kleinproduktion mit 620 Tonnen am Tag könnte für die künftigen Joint-Venture-Partner erheblich sein und vielleicht ausreichen, um sowohl die Exploration auf Tembo voranzubrigen wie auch die Entwicklung von Imwelo. Sicher wird auch der Nachbar Barrick, ebenfalls Aktionär bei Lake Victoria, das Geschehen aufmerksam verfolgen. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.