Lake Victoria Gold (TSXV: LVG / Frankfurt E1K) meldet Fortschritte der Explorationsarbeiten, die Barricks Tochter Bulyanhulu Gold Mine Limited (Buly) im zweiten Quartal 2025 auf sechs von Lake Victoria Gold veräußerten Lizenzen in den Lake-Victoria-Goldfeldern Tansanias durchgeführt hat. Im Fokus stand dabei die Überprüfung der Kontaktzone zwischen Granit und Grünsteinen im Nordwesten des Lizenzpakets sowie die Planung weiterer Aircore-(AC)- und Reverse-Circulation-(RC)-Bohrungen zur Erkundung strukturell günstiger Zielgebiete. Die Aktivitäten sind Teil einer 2022 geschlossenen Transaktion, in deren Rahmen Lake Victoria Gold bei künftigen Entdeckungen oder Ressourcenschwellen erfolgsabhängige Zahlungen erhalten kann.
Barrick plant RC- und AC-Bohrungen auf den von Lake Victoria erworbenen Liegenschaften
Im Quartal wurden insgesamt 12 RC-Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von 1.380 Metern niedergebracht. Ziel war die in früheren AC-Kampagnen abgegrenzte Kontaktzone zwischen Granit und Grünsteinen, die als strukturell offen und potenziell ausweitungsfähig interpretiert wurde. Parallel bereitete das technische Team Barricks ein AC-Programm vor, das stratigraphisch vergleichbare Bereiche zur benachbarten Bulyanhulu-Mine adressiert. Zusätzlich ist eine weitere RC-Kampagne vorgesehen, um geochemische Anomalien zu testen, die aus früheren AC-Bohrungen hervorgegangen sind.
Bei der systematischen Abfolge – vom großflächigen AC-Screening bis zur gezielten RC-Überprüfung – orientiert sich Buly an einem stufenweisen Ansatz zur Priorisierung von Strukturen und Scherungszonen. Ziel ist es, entlang aussichtsreicher Korridore jene Abschnitte zu identifizieren, in denen Geologie, Geochemie und Strukturgeologie zusammenpassen. Für Lake Victoria Gold ist dieses Vorgehen insofern auch relevant, als die gewonnenen Daten den geologischen Rahmen im Gürtel weiter schärfen und Rückschlüsse für die angrenzenden eigenen Projekte zulassen.
Ergebnisse und geologischer Kontext für Lake Victoria Gold
Die RC-Bohrungen bestätigten entlang der nordwestlich verlaufenden Kontaktzone die erwartete Gesteinsabfolge: mafitische Metavulkanite (Grünstein) werden von Quarz-Porphyr-Gängen durchschlagen, die schwach bis moderat deformiert sind. Begleitend traten Silika-Serizit-Alterationen, lokal disseminierter Pyrit sowie Quarz-Adern auf – alles Merkmale, die in vergleichbaren Lagerstätten mit goldführenden Strukturen in Verbindung gebracht werden. Ergänzend deuten Gesteinssplitterproben (Rock Chips) aus handwerklichen Abbaubereichen nahe ausgeprägter Chlorit-Serizit-Alteration auf potenziell mineralisierte Strukturen hin.
Aus Unternehmenssicht stützen die Beobachtungen die angenommene Kontinuität der Geologie zwischen der produzierenden Bulyanhulu-Mine und dem Tembo-Gebiet. Lake Victoria Gold verweist seit Längerem auf strukturelle Parallelen innerhalb des Gürtels; die aktuellen Bohrergebnisse und Proben liefern dafür zusätzliche Indikatoren. Auch wenn im Bericht keine Einzelgehalte genannt werden, ist die Kombination aus Kontaktgeologie, Alteration und Quarz-Vererzung ein wichtiges Puzzleteil, um Zielzonen weiter zu verfeinern.
Darüber hinaus ist der Standortfaktor zu beachten: Die Lake-Victoria-Region in Tansania zählt zu den etablierten Goldgürteln in Ostafrika. Projekte wie Bulyanhulu und weitere Vorkommen im Umfeld zeigen, dass tektonische Kontakte, Scherzonen und intrusivgebundene Gänge im Grünsteingürtel wiederkehrend Träger der Mineralisierung sein können. Für Lake Victoria Gold bedeutet das, dass strukturell definierte Ziele – insbesondere entlang nordwestlich streichender Korridore – im Mittelpunkt künftiger Arbeiten stehen dürften, sei es auf den an Barrick veräußerten Lizenzen oder auf den angrenzenden, zu 100 % eigenen Flächen (u. a. Tembo).
Strategische Einordnung und nächste Schritte
Die Arbeiten von Buly erfolgen im Rahmen der 2022 abgeschlossenen Vermögensübertragung (Asset Purchase Agreement). Dieses sieht für Lake Victoria Gold wertabhängige Zahlungen von bis zu 45 Mio. US-Dollar (!) vor, falls auf den übertragenen Lizenzen definierte Ressourcen erreicht oder Entdeckungen gemacht werden. Parallel bleibt Lake Victoria Gold über angrenzende eigene Projekte – darunter das Tembo-Projekt sowie die mögliche Produktionsentwicklung auf der Imwelo-Liegenschaft – operativ im Gürtel engagiert. Das Unternehmen profitiert dadurch sowohl von extern generierten geologischen Erkenntnissen als auch potenziell von finanziellen Erlösen aus dem Deal.
Auf Managementebene wird die Bedeutung der aktuellen Kampagne in zwei Punkten zusammengefasst: Erstens bestätigt die Feldarbeit die geologische Architektur, die Lake Victoria Gold für das Lizenzgebiet interpretiert hat. Zweitens schafft die Kombination aus laufender Exploration durch Barrick/Buly und den eigenen Aktivitäten von Lake Victoria Gold einen doppelten Hebel – auf der Daten- und auf der Transaktionsseite.
Für das dritte Quartal 2025 kündigt Buly die Priorisierung von Folgezielen entlang der strukturell aussichtsreichsten Korridore an. Grundlage sind die Resultate aus Q2 sowie bereits vorliegende geochemische Anomalien. Praktisch bedeutet das eine engere Eingrenzung von Bohrzielen, bevor gegebenenfalls zusätzliche RC- oder AC-Kampagnen zur Bestätigung anstehen. Für Lake Victoria Gold sind die nächsten Schritte insbesondere im Hinblick auf die Definition von Ressourcengebieten und mögliche Meilensteine innerhalb der Vereinbarung mit Barrick/Twiga relevant.
Fazit: Lake Victoria Gold berichtet über eine planmäßig voranschreitende Exploration auf den an Barrick veräußerten Lizenzen in Tansania. Die RC-Bohrungen und Begleitproben bestätigen die geologische Zielstellung entlang der Granit-Grünstein-Kontaktzone und untermauern die regionale Verbindung zum Bulyanhulu-Trend. Mit der anstehenden Priorisierung der Ziele im dritten Quartal 2025 rückt die Frage in den Mittelpunkt, welche Korridore für weitere Bohrungen ausgewählt werden – und welche Implikationen dies mittelfristig für Lake Victoria Gold und die erfolgsabhängigen Zahlungen haben könnte.