American West Metals (WKN A3DE4Y / ASX AW1) hat sich frisches Kapital in Höhe von 7 Mio. AUD gesichert, um die Arbeit am zu 100 % unternehmenseigenen West-Desert-Projekt im US-Bundesstaat Utah zu beschleunigen. Die Platzierung erfolgte zu 0,045 AUD je Aktie und damit zu einem Aufschlag von 18 % auf den 30-Tage-VWAP. Bei Goldinvest.de hatten wir bereits vergangene Woche darauf hingewiesen, da West Desert das Interesse der Märkte auf sich ziehen könnte, jetzt da JPMorgan 1,5 Mrd. USD im Bereich kritische Mineralien investieren will und zuvor das US-Verteidigungsministerium angekündigt hatte, kritische Mineralien wie u.a. eben Indium im Wert von bis zu 1 Mrd. USD erwerben zu wollen! (Wir berichteten.)
Neben anderen institutionellen Adressen beteiligte sich auch Tribeca Investment Partners mit einer strategischen Investition über allein 2 Mio. AUD. Die Mittel sollen vor allem in die Weiterentwicklung der kritischen Metalle Indium und Gallium fließen; West Desert beherbergt laut Unternehmen die größte und hochgradigste Indium-Ressource der USA. American West Metals verweist natürlich auf ein vollständig genehmigtes Bohrprogramm und ein politisches Umfeld in den USA, das Projekte für kritische Mineralien zunehmend unterstützt.
Finanzierung über 7 Mio. AUD zu Premium-Konditionen
Die Kapitalmaßnahme von American West Metals wurde bei institutionellen und professionellen Investoren platziert. Der Ausgabepreis von 0,045 AUD pro neuer Aktie („New Shares“) entspricht einem 18-prozentigen Aufschlag auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen 30 Tage. Zusätzlich ist – vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre – je zwei gezeichneten Aktien ein kostenlos anhängender Optionsschein der Serie „AW1O“ vorgesehen (Verhältnis 1:2).
In Summe plant American West Metals die Ausgabe von 72.132.994 neuen Aktien unter Ausnutzung der Platzierungskapazität gemäß ASX-Listing Rule 7.1 sowie von weiteren 83.422.562 neuen Aktien gemäß Listing Rule 7.1A. Die Gesellschaft betont, dass die Preisgestaltung und die starke Nachfrage aus dem In- und Ausland das Interesse am Entwicklungsfortschritt von West Desert unterstreichen. Mit dem Erlös will das Unternehmen zielgerichtet jene Arbeitsprogramme finanzieren, die die Position von Indium, Gallium und anderen Metallen im Ressourcenmodell festigen oder erweitern sollen.
West Desert: Indium-Schwerpunkt und breite Metallbasis
Das frische Kapital soll wie gesagt für West Desert verwendet werden, ein polymetallisches Projekt im US-Bundesstaat Utah, einer der laut Fraser-Institute-Ranking etabliertesten Bergbauregionen Nordamerikas. Das Projekt verfügt bereits über eine dem australischen Standard JORC-2012 entsprechende Mineralressourcenschätzung für Zink, Kupfer, Silber – und insbesondere Indium. Letzteres wird in Halbleitern, Solarmodulen, militärischer Elektronik, Smartphones und anderen Hightech-Anwendungen eingesetzt.
Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich bei West Desert um die größte nicht entwickelte Indium-Ressource in den Vereinigten Staaten; Gallium und Molybdän sind derzeit noch nicht im JORC-Modell enthalten, werden jedoch als potenzielle Zusatzressourcen adressiert! Darüber hinaus, so American West Metals, bleibt das Mineralisierungssystem entlang eines rund 2,5 Kilometer langen Korridors offen; bislang sei nur etwa 10 % der Projektfläche durch Bohrungen getestet worden.
Für die nächsten Arbeitsschritte verweist American West Metals auf vorliegende Genehmigungen für Anschlussbohrungen. Die Prioritäten liegen auf Zonen mit Indium- und Galliumanzeichen sowie auf Erweiterungen der bekannten Zink-, Silber- und Kupferbereiche. Parallel dazu arbeitet das Team an der Auswertung und Definition von „walk-up“-Bohrzielen, also Zielpunkten, die ohne umfangreiche zusätzliche Vorarbeiten getestet werden können.
US-Politik schafft Rückenwind für kritische Rohstoffe – American West bereits in Gesprächen
Besondere Bedeutung erhält die Fokussierung von American West Metals auf Indium und Gallium durch die politische Lage in den USA. Nach Unternehmensdarstellung ist die Regierung in Washington bestrebt, heimische Lieferketten für kritische Rohstoffe aufzubauen und Abhängigkeiten zu reduzieren – insbesondere da die USA Indium und Gallium derzeit vollständig importieren. Im März 2025 wurde per Präsidialerlass die beschleunigte Entwicklung von Projekten für kritische Mineralien hervorgehoben. Über den „Title III“ des Defence Production Act (DPA) stehen demnach Förderinstrumente wie Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Preisgarantien in Aussicht. American West Metals befindet sich eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit US-Behörden, um die potenzielle Förderfähigkeit des West-Desert-Projekts zu prüfen.
Das Management um Managing Director Dave O’Neill sieht West Desert als strategisch günstig gelegenes Projekt inmitten eines etablierten Bergbau-Clusters in Utah. Die Kombination aus bestehender JORC-Ressource, möglichem Indium- und Gallium-Upside sowie gesicherten Bohrgenehmigungen bildet die Grundlage für die nächsten Wachstumsschritte. Der frische Kapitalzufluss – inklusive der Beteiligung von Tribeca Investment Partners – verschafft dem Unternehmen Spielraum, die angepeilten Bohr- und Studienprogramme zügig voranzutreiben.
Nächste Schritte
Die heute gemeldete Platzierung enthält gleich mehrere interessante Informationen. Erstens signalisiert der Aufschlag auf den 30-Tage-VWAP, dass die Zeichner den nächsten operativen Meilensteinen einiges an Gewicht beimessen und zweitens richtet American West Metals sich damit neben der weiteren Entwicklung und Erkundung des Kupferprojekts Storm klar auf kritische Metalle aus – mit Indium als Leitmotiv, ergänzt um Zink, Silber, Kupfer sowie die in Arbeit befindlichen Gallium- und Molybdänkomponenten.
Jetzt ist entscheiden, inwieweit Anschlussbohrungen die bekannte Ressource erweitern oder hochgradigere Zonen definieren können. Ebenso wird relevant sein, welche konkrete Unterstützung der US-Behörden tatsächlich verfügbar und auf West Desert anwendbar ist. American West Metals wird natürlich die Öffentlichkeit über Fortschritte bei Bohrprogrammen, Genehmigungen und der möglichen Einbindung in US-Fördermechanismen zu informieren. Für den Moment schafft die Finanzierung die Voraussetzung, die technischen Programme in Utah wieder aufzunehmen und den Stellenwert von Indium im Ressourcenmodell noch einmal zu untermauern.