Kupfer im Fokus: Bank of America sieht Industrierohstoff als Profiteur des KI-Booms

Kupfer könnte einer der größten Profiteure des KI-Booms werden

Der Aufschwung rund um die Künstliche Intelligenz (KI) beschränkt sich laut Bank of America (BofA) nicht auf Techaktien. Die Strategen des Hauses verweisen darauf, dass der rasante Ausbau von Rechenzentren enorme Mengen an Energie und Rohstoffen benötigt – allen voran Kupfer. Wer an der Dynamik der KI-Welle partizipieren wolle, solle daher nicht nur auf klassische Technologiewerte blicken, so das Argument: Der Rohstoffsektor werde zum indirekten Nutznießer der steigenden Nachfrage aus der digitalen Infrastruktur.

KI treibt Kupfer-Nachfrage

„Künstliche Intelligenz verschlingt Rohstoffe“, fassen die Analysten den Trend zusammen. Hinter dieser Zuspitzung steht eine einfache Logik: Jeder neue Datenknoten benötigt leistungsfähige Stromanbindungen, Kühlung und Netzanbindung – Bereiche, in denen Kupfer als leitfähiges Industriemetall eine Schlüsselrolle spielt. Das Metall steckt in Stromkabeln, Transformatoren und Schaltanlagen, kommt in Elektrofahrzeugen zum Einsatz und ist in der Infrastruktur für erneuerbare Energien gesetzt.

Vor diesem Hintergrund argumentiert die BofA, dass Aktien aus dem Rohstoff- und Minensektor eine kostengünstigere und diversifiziertere Möglichkeit sein können, am KI-Trend teilzuhaben, als die konzentrierte Wette auf hoch bewertete Mega-Caps. Bereits jetzt hätten Minenwerte in Summe besser abgeschnitten als große Tech-Benchmarks, heißt es. Entscheidend sei jedoch der Blick nach vorn: Mit jedem zusätzlichen Rechenzentrum wachse der Bedarf an leitfähigen Materialien – und damit die strukturelle Bedeutung von Kupfer für die digitale Ökonomie.

BloombergNEF (BNEF) quantifiziert in einem Bericht diesen Trend: Demnach wird der KI-bezogene Kupferverbrauch im kommenden Jahrzehnt im Schnitt bei rund 400.000 Tonnen pro Jahr liegen und 2028 mit 572.000 Tonnen seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Auf Sicht der nächsten Jahre summiert sich der Bedarf der Rechenzentrumsbranche laut BNEF auf mehr als 4,3 Millionen Tonnen. Kupfer entwickelt sich damit zu einem verbindenden Baustein zwischen Datentechnologie und Energieinfrastruktur.

Angebotsseite unter Druck: drohende Lücke bei Kupfer

Die Nachfrageperspektive trifft auf eine Angebotslage, die mit dem Tempo nur begrenzt Schritt hält. BNEF erwartet, dass die globale Kupfer-Produktion bis 2035 auf 29 Millionen Tonnen anwächst. Zugleich prognostiziert die Analyse einen Nachfrageüberhang: Weltweit könnte bis 2035 eine Lücke von rund sechs Millionen Tonnen entstehen.

Diese Konstellation – beschleunigte Nachfrage aus KI-getriebenen Rechenzentren bei gleichzeitig begrenztem Angebotswachstum – setzt den Markt unter strukturellen Druck. Laut Bloomberg kann Kupfer bis zu knapp 6 % der Investitionsausgaben eines Rechenzentrumsprojekts ausmachen. Steigende Projektzahlen schlagen damit unmittelbar auf die Materialnachfrage durch. In einem Umfeld enger Versorgung und wachsender Abnahmemengen nennt die Berichterstattung zudem ein mögliches Preisniveau: Der Kupferpreis könnte bis 2028 die Marke von 13.500 US-Dollar je Tonne erreichen, heißt es.

Für die Branche ist diese Gemengelage von zentraler Bedeutung. Sie beeinflusst Investitionsentscheidungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Minengesellschaften über Ausrüster der Energieinfrastruktur bis hin zu Betreibern großskaliger Datenstandorte. Gleichzeitig rückt Kupfer damit noch stärker in das Blickfeld von Marktteilnehmern, die bislang vor allem Technologietitel als direkte KI-Gewinner wahrgenommen haben.

Was bedeutet diese Entwicklung für Markt und Unternehmen?

Für den Kupfer-Markt zeichnen die Zahlen ein Bild, in dem KI als neuer, dauerhafter Nachfrageblock hinzutritt. Neben bestehenden Treibern wie Netzverstärkungen und elektrischer Mobilität entsteht so ein zusätzlicher Abnehmer mit langfristiger Perspektive: Rechenzentren, deren Ausbaupläne auf Jahre hinaus angesetzt sind. BofA leitet daraus ab, dass Rohstofftitel als Ergänzung zur Tech-Exponierung dienen können. Die Argumentation basiert auf zwei Strängen: einerseits die relative Bewertung im Vergleich zu großen Technologiewerten, andererseits der direkte Bezug zur physischen Nachfrage durch die KI-Infrastruktur.

Für Kupfer selbst bleibt die Angebotsfrage zentral. BNEF sieht die Produktion bis 2035 zwar steigen, gleichzeitig aber nicht ausreichend, um den prognostizierten Bedarf vollständig zu decken. Solche Lücken wirken sich typischerweise auf Preisbildung, Projektplanung und Priorisierung entlang der Lieferkette aus. Der genannte Richtwert von bis zu 13.500 US-Dollar pro Tonne im Jahr 2028 illustriert, welche Spannungen aus einer Verknappung entstehen können, wenn Nachfrage und Angebot auseinanderlaufen.

Für Unternehmen in der Wertschöpfungskette bedeutet das: Betreiber von Rechenzentren und Energieinfrastruktur müssen Kupfer weiterhin fest einpreisen – sowohl in der Materialbeschaffung als auch in der Projektkalkulation, zumal das Metall einen nennenswerten Anteil an den Investitionskosten ausmachen kann. Minengesellschaften stehen vor der Aufgabe, Projekte zuverlässig umzusetzen und bestehende Kapazitäten zu optimieren. In beiden Fällen spielt Planungssicherheit eine zentrale Rolle, da die KI-getriebene Nachfrage nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich ansteigt.

Ob die prognostizierte Angebotslücke bis 2035 in dieser Größenordnung eintritt, wird wesentlich von der Entwicklung neuer Projekte, von Zeitplänen und von Investitionen in die Energie- und Netzarchitektur abhängen. Klar ist: Der strukturelle Bedarf aus Rechenzentren fügt dem Markt einen beständigen Nachfragepfeiler hinzu. Für Marktbeobachter bleibt damit Kupfer ein zentrales Stichwort, wenn es um die materielle Basis des KI-Zeitalters geht – und um die Frage, wie sich Rohstoffmärkte und digitale Infrastrukturen wechselseitig beeinflussen.

Die Bedeutung der Explorationsbranche für den Kupfermarkt steigt

Für die Schließung der erwarteten Angebotslücke im Kupfermarkt werden unserer Ansicht nach Explorationsgesellschaften, die in der Regel deutlich schneller reagieren und neue Vorkommen entdecken können, eine immer wichtigere Rolle spielen. Auf Goldinvest.de verfolgen wir deshalb eine ganze Reihe unserer Ansicht nach aussichtsreicher Firmen des Sektors. Dazu gehört z.B. American West Metals (WKN A3DE4Y / ASX AW1) mit dem Kupferprojekt Storm im kanadischen Nunavut, das bereits in für die Minenbranche kurzer Zeit (zwei bis drei Jahre) in Produktion gehen könnte. Altiplano Metals (WKN A2JNFG / TSXV APN) hingegen stellt auf seiner El Penon-Anlage bereits ein Kupferkonzentrat her, für das man auch über Abnehmer verfügt. Spannend ist aber auch der Kupferexplorer Axo Copper (WKN A416BY / TSXV AXO), der zuletzt von seinem mexikanischen Projekt La Huerta mehrmals hochgradige Bohrergebnisse melden konnten.

Auf Goldinvest.de gibt es ausführliche Informationen zu diesen und anderen Firmen sowie zum Thema Kupfer insgesamt. 

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