Kupfer auf Rekordkurs – Angebotssorgen und schwacher Dollar treiben

Kupfer Drähte - Axo Copper

Kupfer hat in der zurückliegenden Woche den stärksten Anstieg seit Monaten verzeichnet und rückt an das im Vorjahr markierte Rekordniveau heran. Auf der London Metal Exchange (LME) legten Dreimonatskontrakte um 5,2 % zu; allein am Freitag stieg der Preis um 2,1 % auf 10.715 US-Dollar je Tonne – weniger als 400 US-Dollar unter dem Allzeithoch. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus bei Kupfer auf rund 22 %. Rückenwind kommt von einer Kombination aus Angebotsausfällen, einem schwächeren US-Dollar und anhaltender Zuversicht hinsichtlich der Nachfrage durch Energiewende-Projekte und Rechenzentren für Künstliche Intelligenz.

Kupfer: Zahlen und Treiber der jüngsten Rallye

Auf Wochensicht war Kupfer das auffälligste Basismetall: Der LME-Dreimonatskontrakt verbuchte die größte Wochenperformance seit Ende September des Vorjahres. Am Spot- und Terminmarkt wirkt derzeit ein bekanntes Zusammenspiel: Eine lockerere US-Geldpolitik belastet den US-Dollar, wodurch in Dollar bepreiste Rohstoffe für Käufer außerhalb der USA relativ günstiger werden. Parallel steigt die Aufmerksamkeit für strukturelle Nachfragefelder – von der Elektrifizierung des Verkehrs über den Netzausbau bis hin zu Rechenzentren für AI-Anwendungen, die hohe Strom- und damit Leitungs- sowie Verkabelungsbedarfe generieren. In Summe stützt dies den Kupferpreis und erklärt, warum Händler die Marke zum Rekordhoch in Reichweite sehen.

Dass Kupfer weniger als 400 US-Dollar je Tonne unter dem Höchststand notiert, unterstreicht die Dynamik der Bewegung. Marktteilnehmer beobachten dabei sowohl makroökonomische Impulse – Zinsniveau, Wechselkurse, Wachstumserwartungen – als auch branchenspezifische Nachrichten, die das kurzfristige Angebot beeinflussen können.

Angebotsseite im Fokus: Force Majeure bei Grasberg und weitere Störungen

Ein wesentlicher Baustein der aktuellen Entwicklung sind Angebotsrisiken. So hat Freeport-McMoRan (FCX) im vergangenen Monat für die indonesische Großmine Grasberg Force Majeure erklärt. (Wir berichteten) Solche Meldungen nähren die Sorge, dass die physische Verfügbarkeit von Kupfer zeitweise geringer ausfallen könnte als geplant – ein Faktor, der in engen Märkten rasch auf die Preise durchschlägt. Zugleich mehren sich Signale, dass auch andere Teile der Wertschöpfungskette nicht friktionsfrei laufen.

Der Blick über Kupfer hinaus zeigt ein ähnliches Bild: Zink verteuerte sich in der Berichtswoche um rund 5 % und markierte am Donnerstag ein Jahreshoch. Zinn sprang um 8,6 % nach oben, getrieben von Unsicherheiten über Liefermengen aus Indonesien. Die parallele Stärke mehrerer Basismetalle wird am Markt als Hinweis gewertet, dass die Angebotslage in Teilen angespannt bleibt und Störungen – etwa wetterbedingte Unterbrechungen, Genehmigungsfragen oder Logistik – verstärkt eingepreist werden.

Nachfragebilder: Energiewende und KI-Boom als strukturelle Stützen

Auf der Nachfrageseite bleibt Kupfer der zentrale Baustoff der Dekarbonisierung. Elektromobilität, Ladeinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung und vor allem der Netzausbau gelten als Mehrjahresthemen mit hohem Metallbedarf. Hinzu kommt der kräftige Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz: Mehr Serverkapazität bedeutet mehr Stromanschlüsse, Transformatoren, Kühlung – und damit zusätzlichen Einsatz von Kupfer für Leitungen, Kabel und Komponenten. Diese strukturellen Treiber stehen losgelöst von kurzfristigen Konjunkturschwankungen und liefern ein Argument dafür, warum Preisrückgänge zuletzt begrenzt blieben.

Makroökonomisch wirkt die US-Geldpolitik als Katalysator. Mit der Wiederaufnahme von Zinssenkungen durch die Federal Reserve hat der US-Dollar an Stärke eingebüßt. Traditionell begünstigt ein schwächerer Greenback Rohstoffe, da sie für Käufer in anderen Währungen erschwinglicher werden. Für Kupfer bedeutet dies zusätzliche Nachfrageimpulse, die sich im Terminmarkt rasch niederschlagen können.

Kupfer profitiert somit derzeit von einem seltenen Gleichlauf unterstützender Faktoren: Angebotsseitigen Engpässe, einem schwächeren US-Dollar und struktureller Nachfrage aus Energiewende und Rechenzentren. Diese Faktoren haben den LME-Preis nahe an das Rekordniveau geführt. Ob daraus neue Höchststände entstehen, hängt von der weiteren Produktions- und Lieferlage sowie vom makroökonomischen Umfeld ab. Für den Kupfermarkt bleibt damit die Balance zwischen kurzfristigen Störungen und langfristigen Trends der zentrale Beobachtungspunkt.

Auf Goldinvest.de beobachten wir angesichts vor allem der längerfristigen Aussichten im Kupfermarkt schon seit geraumer Zeit auch interessante Kupferunternehmen. Zu denen gehört zum Beispiel die australische American West Metals (WKN A3DE4Y / ASX AW1) mit ihrem Projekt Storm im kanadischen Nunavut, das in für die Minenbranche kurzer Zeit (zwei bis drei Jahre) bereits in Produktion gehen könnte. Altiplano Metals (WKN A2JNFG / TSXV APN) hingegen stellt auf seiner El Penon-Anlage bereits ein Kupferkonzentrat her, für das man auch über Abnehmer verfügt. Spannend ist auch der Kupferexplorer Axo Copper (WKN A416BY / TSXV AXO), der zuletzt von seinem mexikanischen Projekt La Huerta mehrmals hochgradige Bohrergebnisse melden konnten. Auf Goldinvest.de gibt es zu diesen und anderen Unternehmen des Sektors ausführliche Informationen.

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