Die auf 90 Tage angesetzte „Stillhaltevereinbarung“ im Handelskonflikt zwischen den USA und China war offenbar mehr, als viele Marktteilnehmer und Beobachter erwartet hatten. Laut den Analysten von JP Morgan ist die vorübergehende Aussetzung der extrem hohen – wenn auch nicht aller – Einfuhrzölle auf die Waren des jeweils anderen Landes ein entscheidender Faktor dafür, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zu senken. Damit, so die Experten weiter, würden dann auch die Abwärtsrisiken für die Metallnachfrage und Metallpreise sinken.
Bei JP Morgan geht man deshalb davon aus, dass der Kupferpreis 2025 im Durchschnitt bei 9.225 USD pro Tonne liegen wird. Für Aluminium rechnet man mit durchschnittlich 2.325 USD pro Tonne.
Laut der US-amerikanischen Großbank könnten die Metallpreise kurzfristig weiter steigen, da chinesische Käufer auch weiterhin ihre Einkäufe vorziehen dürften, um von der Rücknahme der Zölle zu profitieren. Allerdings ist man bei JP Morgan skeptisch, was die Dauer der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den beiden Supermächten angeht, sodass man für die zweite Hälfte dieses Jahres weniger positiv eingestellt ist.
Faktoren, die den Kupferpreis seit Anfang April gestützt hätten, dürften den Analysten zufolge dann nach und nach wegfallen. Zudem rechnet JP Morgan, dass in den nächsten Monaten mehr Angebot China erreichen wird, da die ungewöhnlich hohen Lieferungen in die USA, um drohenden Zöllen zuvorzukommen, dann ein Ende finden sollten.
Bei Aluminium könnte ein Rückgang der Automobilnachfrage, die 25% der Aluminiumnachfrage ausmacht, zum Ende des Jahres hin den Preis unter Druck setzen.