Der Goldpreis ist am Donnerstag um über 1 % gestiegen und notiert wieder oberhalb von 3.300 US-Dollar. Zuvor war das gelbe Metall, trotz Entspannungssignalen im Handelsstreit zwischen den USA und China, kurzzeitig unter diese Marke gefallen. Experten werten den Rücksetzer als rein technische Korrektur.
Technische Korrektur bietet Einstiegsgelegenheiten
Spot-Gold kletterte am Donnerstagvormittag zeitweise auf rund 3.333 US-Dollar je Feinunze. Damit machte das Edelmetall den Rücksetzer vom Vortag größtenteils wett. Am Mittwoch war der Goldpreis im Zuge von Gewinnmitnahmen unter 3.300 US-Dollar gefallen, nachdem Optimismus über eine mögliche Einigung im US-chinesischen Handelskonflikt die Aktienanleger zeitweise mutiger werden ließ. Noch am Dienstag hatte Gold mit knapp 3.500 US-Dollar ein neues Allzeithoch markiert, bevor es zu dem schnellen Rücksetzer kam.
Der Marktanalyst Kyle Rodda von Capital.com erklärte, die aktuell starke Volatilität werde vor allem von technischen Faktoren und Schlagzeilenrisiken getrieben; da die Fundamentaldaten jedoch intakt seien, nutzten Investoren Rücksetzer weiterhin als Kaufgelegenheit.
Ähnlich äußerte sich Michael Armbruster, Mitbegründer des Brokerhauses Altavest. Seinen Worten zufolge deute nichts darauf hin, dass die Marke von 3.500 US-Dollar bereits das Ende der Fahnenstange gewesen sei. Der übergeordnete Trend zeige nach wie vor aufwärts, und der Markt durchlaufe lediglich eine normale Korrektur innerhalb eines laufenden Bullenmarktes.
Konjunkturelle Risiken bleiben im Hintergrund präsent
Ungeachtet der jüngsten Entspannungssignale im Zollstreit mahnte US-Finanzminister Scott Bessent, die derzeit hohen Zölle im Handel mit China seien nicht nachhaltig und müssten vor neuen Verhandlungen reduziert werden. Zugleich warnte der Internationale Währungsfonds (IWF), dass Strafzölle das globale Wachstum bremsen und die Schuldenlast erhöhen könnten. Ein leichter Rückgang des Dollar-Index verbilligte Gold zudem für Käufer außerhalb des Dollar-Raums.
Damit bleibt das Umfeld wirtschaftlicher Unsicherheit bestehen – ein Szenario, in dem Gold als sicherer Hafen für viele Anleger weiterhin erste Wahl bleibt.