Was ist Zink? Definition und Eigenschaften
Zink ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Zn und der Ordnungszahl 30. Es gehört zu den Übergangsmetallen und ist essenziell für Mensch, Tier und Pflanze. Im reinen Zustand ist Zink ein bläulich-weißes, mittelhartes Metall, das bei Raumtemperatur spröde, aber bei Erwärmung gut verformbar ist. Es oxidiert an der Luft, bildet dabei aber eine stabile Passivierungsschicht aus Zinkoxid oder Zinkcarbonat, die es vor weiterer Korrosion schützt – eine Eigenschaft, die es zum bevorzugten Werkstoff für den kathodischen Korrosionsschutz macht.
Aufgrund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften wird Zink weltweit in zahlreichen industriellen Anwendungen eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist seine Rolle in der Verzinkung von Stahl, wo es zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit beiträgt. Darüber hinaus ist es Bestandteil in Legierungen wie Messing und spielt eine Rolle bei der Herstellung von Batterien, Farben und Chemikalien.
Geologisches Vorkommen und Gewinnung
Zink kommt in der Erdkruste mit einem durchschnittlichen Gehalt von rund 70 ppm (parts per million) vor und ist damit häufiger als beispielsweise Blei, aber seltener als Eisen. Der bedeutendste Zinkmineralträger ist das Erz Sphalerit (Zinkblende, ZnS), das über 90 Prozent des weltweit geförderten Zinks liefert. Weitere wirtschaftlich relevante Mineralvorkommen sind Smithsonit, Hemimorphit und franklinitische Erze.
Die Gewinnung erfolgt über zwei Hauptverfahren: die pyrometallurgische Reduktion und die hydrometallurgische Extraktion, wobei letztere aufgrund ihres geringeren Energiebedarfs heute vorherrschend ist. Der Aufbereitungsprozess beginnt mit der Erzaufbereitung durch Zerkleinern, Mahlen und Flotation, um den Zinksulfidgehalt zu konzentrieren. Anschließend erfolgt die Röstung, um Zinkoxid zu erzeugen, gefolgt von einer elektrolytischen Raffination.
Zink auf dem Rohstoffmarkt und für Anleger
Zink ist ein zyklischer Rohstoff, dessen Nachfrage direkt mit der weltweiten Konjunkturentwicklung und der Bauindustrie verknüpft ist. Etwa 60 Prozent des globalen Zinkverbrauchs entfallen auf die Stahlindustrie, insbesondere im Automobil- und Baugewerbe, wo verzinkter Stahl einen wesentlichen Beitrag zur Langlebigkeit von Infrastrukturen leistet.
Aufgrund dieser engen Korrelation eignet sich Zink sowohl für Industrieanalysen als auch für antizyklische Anlageentscheidungen. Anleger können indirekt über Rohstoffindizes, börsennotierte Unternehmen aus dem Bergbausektor oder direkt über Terminkontrakte (Futures) in Zink investieren. Ein Beispiel für börsennotierte Explorationsunternehmen, die sich auf die Erkundung und Entwicklung von Zinklagerstätten konzentrieren, sind Mid-Tier- oder Junior-Mining-Gesellschaften mit Projekten in rohstoffreichen Regionen wie Kanada, Australien oder Lateinamerika.
Wie auch andere Industriemetalle wie Kupfer oder Nickel, gilt Zink als wichtiger Rohstoff für die zukünftige industrielle Transformation. Eine gesteigerte Nachfrage ergibt sich insbesondere im Kontext der Urbanisierung, der Verbesserung von Infrastruktur in Schwellenländern sowie neuen Anwendungen in der Energiespeicherung.
Nachhaltigkeit und ESG-Perspektive
Zunehmend spielt auch der ESG-Aspekt (Environmental, Social, Governance) bei der Zinkgewinnung und -verarbeitung eine Rolle. Umweltauflagen für den Bergbau sowie gesellschaftlicher Druck auf Nachhaltigkeit fordern mehr Transparenz im Abbauprozess, effizientere Aufbereitungstechniken und bessere Arbeitsbedingungen in den Minen. Recycling gewinnt dabei weiter an Bedeutung: Rund 30 Prozent des weltweit verfügbaren Zinks stammen heute aus Sekundärquellen wie Altmetallen und Industrieabfällen.
Die Internationale Zink-Vereinigung (IZA) fördert Forschungsprojekte zur nachhaltigen Produktion und positioniert Zink als Generationenmetall mit geschlossenen Kreisläufen. Technologische Innovationen wie das Direktzinkverfahren oder die verbesserte Hydrometallurgie ermöglichen mittlerweile einen deutlich sensibleren Umgang mit Ressourcen.
Marktentwicklung und Ausblick
Ein historisch bedeutsames Beispiel für Zink als Anlageklasse war die Preisrallye in den Jahren 2005 bis 2007, als eine starke Nachfragesteigerung aus China auf ein stagnierendes Angebot traf. Der Zinkpreis stieg in dieser Zeit von unter 1.000 US-Dollar auf über 4.000 US-Dollar pro Tonne. Analog zeigen sich auch aktuell preistreibende Faktoren, etwa der wachsende Verbrauch in Schwellenländern und die strategische Bevorratung durch Staaten.
Zudem steht die Elektromobilität verstärkt im Fokus: Während Zink nicht direkt in Lithium-Ionen-Batterien vorkommt, gewinnen alternative Energiespeicher wie Zink-Luft- oder Zink-Ionen-Batterien an Bedeutung, da sie kostengünstig, sicher und umweltfreundlich sind. Diese könnten zukünftig ergänzende Märkte im stationären Energiespeichersegment erschließen und die Nachfrage nach dem Metall weiter beflügeln.
Fazit: Zink als strategischer Rohstoff mit Potenzial
Zink ist weit mehr als nur ein Korrosionsschutzmittel – es ist ein essenzielles Industriemetall mit vielschichtiger Bedeutung für Wirtschaft, Technik und Kapitalmärkte. Die Kombination aus starker Nachfrage in der Bau- und Stahlindustrie, wachsender Relevanz in innovativen Speichertechnologien und Fortschritten im Recycling macht Zink zu einem attraktiven Rohstoff für Anleger und Unternehmen. Wer Trends wie Urbanisierung, Infrastruktur-Boom oder Energiewende auf dem Radar hat, sollte auch die Entwicklung auf dem Zinkmarkt aufmerksam verfolgen.