Nickel

Nickel: Ein strategisches Metall mit steigender Bedeutung

Nickel ist ein silbrig-weißes Übergangsmetall, das vor allem aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit, Härte und Vielseitigkeit technologische und wirtschaftliche Relevanz besitzt. Als chemisches Element mit dem Symbol Ni und der Ordnungszahl 28 spielt es eine zentrale Rolle in zahlreichen Industriezweigen und ist zugleich ein Rohstoff mit wachsender Bedeutung für Kapitalmärkte und ESG-konforme Anlageentscheidungen.

Geologie und Gewinnung von Nickel

Nickel kommt in der Erdkruste vergleichsweise häufig vor, wird aber überwiegend nur aus bestimmten Erzlagerstätten wirtschaftlich gefördert. Die bedeutendsten Lagerstättentypen sind Laterit- und Sulfidlagerstätten. Während Laterite vor allem in tropischen Regionen wie Indonesien oder den Philippinen vorkommen, liegen größere Sulfidvorkommen unter anderem in Kanada, Russland und Australien. Der Abbau erfolgt sowohl im Tagebaumethoden als auch untertage, abhängig von Lagerstättentyp und Geographie.

Ein Großteil der weltweiten Nickelproduktion wird derzeit aus Lateriterzen gewonnen, was allerdings mit höheren CO₂-Emissionen und technischem Aufwand verbunden ist. Die Verarbeitung von Sulfiderzen ist hingegen kostengünstiger und umweltschonender – ein Aspekt, der zunehmend in den Fokus von ESG-orientierten Investoren rückt.

Industrielle Anwendungen und wirtschaftliche Bedeutung

Rund zwei Drittel des weltweit geförderten Nickels wird in der Edelstahlproduktion eingesetzt. Durch seine Legierungseigenschaften erhöht Nickel nicht nur die Korrosionsbeständigkeit, sondern auch Festigkeit und Temperaturresistenz von Metallen – unverzichtbar in der Bau-, Chemie- und Energietechnik.

Neben Edelstahl spielt Nickel eine zentrale Rolle in der Batterieherstellung. Mit dem Aufschwung der Elektromobilität ist die Nachfrage nach nickelhaltigen Kathodenmaterialien in Lithium-Ionen-Batterien stark gestiegen. Insbesondere sogenannte NMC- oder NCA-Zellen (Nickel-Mangan-Kobalt bzw. Nickel-Cobalt-Aluminium) sind auf einen hohen Nickelanteil angewiesen, um Reichweite und Leistung zu optimieren.

Auch in Legierungen für die Luft- und Raumfahrttechnik sowie in Münzmetallen findet das Metall Verwendung. Diese hohe Bandbreite an Anwendungen verdeutlicht das strategische Potenzial dieses Rohstoffs – vergleichbar mit anderen Schlüsselmetallen wie Platin oder Palladium, die ebenfalls als unverzichtbar für High-Tech-Anwendungen gelten.

Nickel als Kapitalanlage und Börsenrohstoff

Nickel ist ein international gehandelter Rohstoff, notiert unter anderem an der London Metal Exchange (LME), wo physische Kontrakte sowie Terminmärkte für industrielle Abnehmer und Spekulanten zur Verfügung stehen. Der Preis für Nickel unterliegt starken Schwankungen, die sowohl von globalem Wirtschaftswachstum als auch von geopolitischen Faktoren oder Nachfrageprognosen aus dem Batteriemarkt beeinflusst werden.

Für Privatanleger bietet Nickel Zugang über verschiedene Finanzinstrumente. Neben Minenaktien börsennotierter Explorations- und Förderunternehmen stehen auch ETCs (Exchange Traded Commodities) oder rohstoffspezifische Aktienfonds zur Verfügung, die sich auf Basismetalle fokussieren.

Ein Investment in Nickel gilt als konjunktursensibel, kann aber zugleich ein strategisches Exposure für langfristig orientierte ESG-Investoren darstellen. Die steigende Bedeutung für grüne Technologien – etwa zur Reduktion fossiler Brennstoffe – macht das Metall zu einem attraktiven Diversifizierungsbaustein im Rohstoffportfolio.

Trends und Beispiel aus der Praxis

Ein aktuelles Beispiel für die strategische Neuausrichtung des Nickelmarkts ist die zunehmende Integration von Förderunternehmen in Wertschöpfungsketten für Batterierohstoffe. Große Konzerne wie Tesla sichern sich Lieferketten durch Partnerschaften mit Nickelexplorern oder durch direkte Beteiligungen an Minen. Auch asiatische Marktakteure zeigen steigendes Engagement, insbesondere in ressourcenreichen Ländern wie Indonesien, die als geopolitische Schlüsselspieler agieren.

Ein weiterer Trend ist die Dekarbonisierung des Nickelabbaus: Unternehmen mit niedrigem CO₂-Fußabdruck – beispielsweise durch Wasserkraftbetrieb oder die Nutzung von Sekundärrohstoffen – gewinnen an Bedeutung bei institutionellen Investoren.

Fazit: Strategischer Rohstoff mit politischem und ökologischem Hebel

Nickel ist weit mehr als nur ein Basisrohstoff für die Stahlindustrie – es entwickelt sich zunehmend zum strategischen Schlüsselmetall für die Energiewende, Elektromobilität und moderne Infrastruktur. Für Investoren eröffnet sich ein komplexes, aber chancenreiches Marktumfeld, das sowohl spekulatives als auch werterhaltendes Potenzial bietet. Im Zusammenspiel mit Edelmetallen wie Gold oder Silber kann Nickel zudem zur Risikodiversifikation beitragen und langfristige Trends im Rohstoffsektor widerspiegeln.

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