Mangan

Was ist Mangan?

Mangan ist ein silbrig-graues Übergangsmetall mit dem chemischen Symbol Mn und der Ordnungszahl 25. Es gehört zur Gruppe der Übergangsmetalle und ist in seiner reinen Form spröde und sehr hart. In der Natur tritt Mangan vor allem in Verbindung mit Eisen auf und wird meist in Form von Oxiden wie Pyrolusit (MnO₂) gefördert. Mit einem durchschnittlichen Anteil von etwa 0,1 % in der Erdkruste ist Mangan ein relativ häufig vorkommendes Element und stellt einen essenziellen Rohstoff für zahlreiche industrielle Anwendungen dar.

Geologische Vorkommen und Förderung

Die bedeutendsten Manganvorkommen befinden sich in Regionen mit marinen Sedimentgesteinen, vor allem in Ländern wie Südafrika, Australien, Brasilien, Gabun und der Ukraine. Der Großteil des weltweit gehandelten Mangans stammt aus Tagebauen, wobei insbesondere hochgradige Erze mit einem Mangananteil von über 35 % wirtschaftlich interessant sind. Weltweit werden jährlich rund 20 Millionen Tonnen Manganerz gefördert, wobei Südafrika als führender Exporteur gilt.

Industrielle Anwendungen und Bedeutung für die Energiewende

Etwa 90 % des gesamten Manganverbrauchs entfallen auf die Stahlherstellung. Mangan dient hier vor allem als Legierungsbestandteil, der Schwefel und Sauerstoff bindet und die Härte sowie Festigkeit des Stahls verbessert. Ohne Mangan wäre die effiziente Produktion von Edelstahl und hochfesten Stählen kaum möglich.

Darüber hinaus gewinnt Mangan zunehmend an Bedeutung in der modernen Batterietechnologie. Bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, insbesondere in sogenannten NMC-Chemien (Nickel-Mangan-Kobalt), spielt das Metall eine zentrale Rolle zur Stabilisierung der Kathodenstruktur. Diese Batterietypen finden breite Anwendung in Elektrofahrzeugen sowie stationären Energiespeichersystemen. Damit reiht sich Mangan neben Rohstoffen wie Kobalt, Lithium und Nickel in die Liste der kritischen Metalle für die Energiewende ein.

Bedeutung für Rohstoffmärkte und Anleger

Anleger, die sich für Rohstoffe interessieren, richten ihren Blick zunehmend auch auf Mangan. Zwar wird das Metall nicht an Terminbörsen wie der LME oder CME gehandelt, doch börsennotierte Explorationsunternehmen und Fördergesellschaften bieten indirekte Investitionsmöglichkeiten. In jüngerer Zeit hat insbesondere das strategische Interesse an Manganprojekten in politisch stabilen Regionen zugenommen, da China einen dominanten Anteil an der globalen Raffinierungskapazität kontrolliert.

Die Versorgungslage und die geopolitische Relevanz von Mangan rücken daher stärker in den Fokus institutioneller Investoren und staatlicher Akteure. Für Unternehmen, die in der Rohstoffexploration tätig sind, bieten sich vielversprechende Chancen bei der Erschließung bislang wenig ausgebeuteter Vorkommen, besonders in Europa, Australien und Kanada.

Zudem ist die ESG-Konformität (Environmental, Social, Governance) bei Manganprojekten von zunehmender Bedeutung. Anleger achten verstärkt auf nachhaltigen Abbau, transparente Lieferketten und die Reduktion ökologischer Risiken – Themen, die auch regulatorisch zunehmend verankert werden.

Technologische Entwicklung und Trends

Ein aktueller Trend ist die verstärkte Forschung an batterietauglichen Kathodenmaterialien, die einen geringeren Kobaltanteil benötigen, ohne dabei die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Hochmanganhaltige Zellchemien wie LNMO (Lithium-Nickel-Manganoxid) oder LMO (Lithium-Manganoxid) werden als vielversprechende Alternativen für Elektrofahrzeuge gehandelt.

Zudem dürfte die steigende Nachfrage nach stationären Speicherlösungen im Zuge der Dezentralisierung der Energieversorgung dafür sorgen, dass Mangan in den kommenden Jahren eine noch stärkere Rolle im Batteriesektor spielt. Auch neue Anwendungen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft, etwa als Katalysatorbestandteil, sind Gegenstand laufender Studien.

Fazit: Mangan als strategischer Rohstoff im Umbruch

Mangan ist weit mehr als nur ein Additiv für die Stahlproduktion – es entwickelt sich zunehmend zu einem Schlüsselrohstoff für Zukunftstechnologien. Insbesondere die Rolle in der Batterietechnik, gepaart mit geopolitischer Kontrolle und ESG-relevanten Fragen, macht das Metall für Rohstoffinvestoren und Explorationsunternehmen attraktiv. Im Kontext der globalen Energiewende wird Mangan eine stetig wachsende strategische Bedeutung einnehmen – sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Wer frühzeitig auf Unternehmen mit potenzialreichen Manganprojekten setzt, könnte langfristig von dieser Entwicklung profitieren.

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