Québec und Ontario für den Westen wichtiger Teil des Gelingens der Energiewende
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn erstens eine konkurrenzfähige und bezahlbare Technik zur Verfügung steht und zweitens die für diese Technologie notwendigen Rohstoffe in ausreichender Zahl und Qualität zur Verfügung stehen. Mangelt es an einer dieser beiden Voraussetzungen, so sind die hochfliegenden Pläne zwangsläufig zum Scheitern verurteilt.
Damit wird die Rohstoffsicherheit zu einem zentralen Kriterium. Vielen Investoren ist das noch nicht wirklich bewusst, denn in der Vergangenheit waren Rohstoffe nie über einen längeren Zeitraum wirklich knapp. Es gab kurzfristige Engpässe, aber die grundlegende Versorgungssicherheit stand nie außer Frage.
Das ist heute anders, denn die Energiewende benötigt nicht nur mehr Rohstoffe, sondern diese auch in Mengen, auf welche die Bergbauindustrie bislang noch nicht wirklich vorbereitet ist. Hinzu kommt der Aspekt, dass massive Abhängigkeiten von einzelnen Ländern, wie beispielsweise China oder Russland, politisch nicht mehr gewünscht sind.
Die kanadischen Provinzen Québec und Ontario könnten für den Westen wichtiger Teil des Gelingens der Energiewende werden
Versorgungssicherheit beim Lithium zum Beispie bedeutet für den Westen nicht nur die Abhängigkeit von China zu reduzieren, sondern auch von den Lithiumproduzenten aus Südamerika unabhängiger zu werden. So wundert es nicht, dass neben australischen Vorkommen insbesondere die Lithiumvorkommen in den kanadischen Provinzen Québec und Ontario in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt sind.
Hier gibt sich mittlerweile das Who is Who der künftigen Lithiumproduzenten ein Stelldichein. Sayona Mining und Piedmont Lithium nahmen im Frühjahr 2023 in Quebec das North American Lithium Projekt in Betrieb. Sayona konnte in derselben Provinz zusätzlich für die Projekte Authier und Moblan bereits erste Machbarkeitsstudien durchführen und damit entscheidende Meilenstein auf dem Weg von der Exploration zur Produktion erreichen.
Allkem arbeitet in Québec am James Bay Projekt, während bei Critical Elements Lithium das Rose-Projekt im Mittelpunkt steht. Livent ist mit seinem Whabouchi-Projekt in der Provinz vertreten, Vision Lithium mit der Sirmac-Liegenschaft. Eine ähnlich hohe Konzentration an Explorations- und Bergbauaktivitäten im Bereich des Lithiums lässt sich in Ontario beobachten. Hier sind Rock Tech Lithium mit dem Georgia-Lake-Projekt, Frontier Lithium mit dem PAK-Projekt und Green Technology Metals mit seinem Seymour-Projekt vertreten.
Die Entwicklung der kanadischen Lithiumvorkommen ist gerade erst angelaufen
Die Liste ist lang und damit für potenzielle Investoren auch etwas unübersichtlich, denn der Datenprovider Mining Intelligence listete im vergangenen Jahr in Kanada 409 aktive Lithiumprojekte auf, darunter allein 306 in den beiden Provinzen Québec und Ontario. Sie werden in 99 Prozent aller Fälle von kanadischen oder australischen Unternehmen betrieben und sind damit auch für europäische Anleger Projekte, in die relativ leicht investiert werden kann.
Sehr weit fortgeschrittenen sind die meisten Projekte noch nicht. Zwar wurden auf 106 der 409 kanadischen Lithiumprojekte in den letzten Monaten nennenswerte Fortschritte erzielt, doch lediglich 15 Projekte verfügen bereits über eine erste Studie zur Wirtschaftlichkeit des Projekts. Auch die weitergehenden Machbarkeitsstudien liegen noch nicht in großer Zahl vor und lediglich zwei Projekte haben die Schwelle zur Produktion bereits überschritten.
Die Lithiumversorgung ist ein Mega-Projekt von dem auch zahlreiche kleinere Akteure profitieren werden
Bei vielen Rohstoffinvestoren werden an dieser Stelle die Alarmglocken anspringen, denn ein frühes Stadium der Projektentwicklung ist zwar immer mit einer hohen Chance, aber auch mit einem entsprechend hohen Risiko verbunden. Bei Lithium basiert der Boom jedoch auf handfesten wirtschaftlichen Erwartungen, denn wer es schafft, ein Projekt in Produktion zu bringen, kann sich seine Abnehmer quasi aussuchen.
Automobilhersteller und Batteriezellenfabrikanten suchen händeringend nach dem benötigten Lithium und sind daher bereit, sich schon lange vor dem eigentlichen Produktionsbeginn an potentielle Produzenten und solche die es noch werden wollen zu binden. Damit ist auch für die noch mehr Zeit benötigenden Projekte die Chance groß, später einmal erfolgreich in Produktion zu gehen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzte im vergangenen Jahr, dass die Lithiumnachfrage bis zum Jahr 2030 auf 461.000 Tonnen ansteigen könnte, wenn weiterhin große Anstrengungen im Hinblick auf die Dekarbonisierung unternommen werden. Zehn Jahre später könnte die Nachfrage bereits auf 1.160.000 Tonnen angestiegen sein. Was das für die Produzenten bedeutet, wird klar, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Lithiumnachfrage noch im Jahr 2020 bei lediglich 74.000 Tonnen lag.
Die Phosphorsäure und First Phosphate: kein Lithium, aber untrennbar damit verbunden
Auch abseits von Lithium bieten Projekte für kritische Rohstoffe, die in der Batterieindustrie zwingend benötigt werden, hervorragende Chancen. Zu nennen sind hier beispielsweise Firmen wie Volt Carbon Technologies, E-Power Resources oder First Phosphate. Letztere hat sich wie der Firmenname schon anklingen lässt auf die Suche und die Herstellung von hochreiner Phosphorsäure spezialisiert. Ein langweiliges Thema?
Mit Nichten, denn moderne Batterien benötigen hochreine Phosphorsäure wie Pflanzen das Wasser. Ohne sie geht am Ende gar nichts. Doch die Welt tut so, als seien die zur Herstellung der Säure notwendigen Phosphate in Hülle und Fülle vorhanden. Das trifft zwar für die Liegenschaften von First Phosphate in Québec zu, generell gesprochen ist hochreines Phosphat jedoch ein Mangelgut mit kritischer Versorgungslage. Für die Industrie kann sich dieser Mangel leicht gravierend auswirken, während er für weitsichtige Investoren eine attraktive Chance darstellt.
Volt Carbon Technologies mit revolutionärer Technik zur Graphitabscheidung
Ähnlich verhält es sich mit dem Graphit. Seine Einsatzgebiete sind zahlreich und die Batterieherstellung ist eines von ihnen. Technisch anspruchsvoll und aufwendig ist hier vor allem die Graphitabscheidung aus dem Erz. Volt Carbon Technologies (TSXV VCT) hat hierzu ein neues Verfahren entwickelt und zum Patent angemeldet. Es ermöglicht die Herstellung von Graphitflocken.
Nun wird das Verfahren in einer kleinen „Mikrofabrik“, in der kleine Chargen von Graphitflocken hergestellt werden sollen, getestet und optimiert. Der Hauptvorteil der Mikrofabrik liegt dabei in der Einsparung einer beträchtlichen Menge an Platz, Energie, Material, Zeit und Vorlaufkapital für die weitere Entwicklung des Produkts.
E-Power Resources ein klassischer Explorer mit reichlich Potenzial
Seit Anfang Februar 2024 kooperiert Volt Carbon Technologies auch mit E-Power Resources Inc. (CSE EPR). Letzteres ist ein klassisches Explorationsunternehmen, das in Québec auf zwei Liegenschaften nach kritischen Rohstoffen sucht. Auf dem in der Abitibi-Region nahe der Grenze zu Ontario gelegenen Turegon-Projekt wird intensiv nach Kupfer, Zink und auch nach Gold gesucht, wobei insbesondere Kupfer und Zink als für die E-Mobilität kritische Rohstoffe zu betrachten sind.
Auf dem in der North-Shore-Region der Provinz Québec gelegenen Tetepisca-Projekt steht hingegen die Suche nach Flockengraphit im Vordergrund. Dies ist auch der Grund dafür, warum E-Power Resources und Volt Carbon Technologies bei der Entwicklung des Projekts in Zukunft zusammenarbeiten werden.
Interessierte Investoren, die auf die Dekarbonisierung setzen und in der Branche aktiv werden wollen, tun unserer Ansicht nach deshalb gut daran, das aktuelle Geschehen in Ontario und Québec aufmerksam zu verfolgen und auch einen Blick auf Volt Carbon Technologies, E-Power Resources und First Phosphate zu werfen.
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